Wölfe im Formhoch: Allen voran Jonas Wind sorgt für Offensivpower beim VfL. Der Däne steht bei 13 Scorerpunkten. © IMAGO
München – Für den ersten Lacher sorgte Vincent Kompany gleich zu Beginn. „Der Trainer ist körperlich stark“, sagte der Bayern-Ccoach auf der Pressekonferenz am Freitag und spannte dazu den Bizeps an. Gemeint war Ralph Hasenhüttl, Trainer des VfL Wolfsburg und – genau wie Kompany – mit durchaus breiten Schultern gesegnet. Seine Mannschaft ist es ebenfalls – deshalb erwartet Kompany gegen die Wölfe am Samstag (15.30 Uhr, Sky) ein intensives Spiel: „Das ist ein sehr physisches Team mit viel Geschwindigkeit und Qualität.“
Besonders auf den Sturm des Tabellensiebten dürfte er sein Team dabei vorbereitet haben. Schließlich ist die Wolfsburger Offensive mit 38 Treffern nach der Hinrunde so stark wie niemals zuvor in ihrer Vereinsgeschichte – nicht einmal das Meisterduo aus Edin Dzeko und Grafite knipste in der Titelsaison 2008/09 so konstant. Besser als der VfL-Sturm sind in der Liga nur noch Eintracht Frankfurt (40) und Bayer Leverkusen (41) – und eben der FC Bayern, mit 53 Toren ebenfalls herausragend gut.
Hauptaugenmerk für den bisherigen Erfolg in der Liga ist aber vor allem die Defensive: 13 Gegentore sind absoluter Bestwert, nach einer Serie von sieben (!) weißen Westen in Serie im vergangenen Herbst blieb der FCB auch in seinen bisherigen zwei Pflichtspielen im neuen Jahr ohne Gegentor. Mit dem starken Wolfsburger Angriff um Top-Stürmer Jonas Wind (13 Scorerpunkte) erwartet Kompany nun eine echte Prüfung: „In der Offensive können sie immer etwas machen, alleine schon aufgrund der Spieler, die sie haben. Das ist die Stärke von Wolfsburg.“
Eine Option in der Abwehr könnte auf der rechten Seite wieder Raphael Guerreiro sein, der beim 5:0 gegen Hoffenheim traf und auf der für ihn ungewohnten Position überzeugte. Als defensivere Alternative stünde Konrad Laimer bereit. „Mittlerweile sind das beide Rechtsverteidiger“, erklärte Kompany, wollte sich bei seiner Aufstellung aber noch nicht in die Karten schauen lassen. Im bisherigen Saisonverlauf spielte Guerreiro häufig gegen tiefstehende Gegner, Laimer eher gegen offensivstärkere. „Es ist schön, dass wir solche Spieler mit dieser Qualität haben, ich vertraue beiden. Da haben wir ein Luxusproblem. Rapha ist sehr kreativ und Konrad arbeitet sehr hart.“
Nach Informationen unserer Zeitung war Dayot Upamecano am Freitag leicht angeschlagen, sollte aber gegen Wolfsburg auflaufen können. Außerdem wird der Langzeitverletzte Josip Stanisic soll erstmals seit August wieder im Kader erwartet. „Wir brauchen aber noch Geduld“, erklärte Kompany in Bezug auf sein Comeback.
Dass sein FC Bayern nach eher zähen Monaten unter Thomas Tuchel wieder für aufregenden Fußball steht, erklärte Kompany mit der „individuellen Qualität und dem Hunger“ seiner Spieler: „Sie machen 90 Prozent aus, vielleicht sogar 99“, sagte der Coach.
Tore zu erzielen sei aber seit jeher Kompanys Fokus im Fußball – gleiches gilt am Samstag wohl für seinen breitschultrigen Kontrahenten Hasenhüttl.
V. TSCHIRPKE, P. KESSLER