Riesserseer Tor in Tölz: Erzielt von Christoph Körner. © Tamara Rabuser (OR)
Riessersee: Der SC Riessersee ist das Team der Stunde in der Oberliga Süd. Die Garmisch-Partenkirchner bleiben nach dem Derbysieg in Bad Tölz weiterhin die einzige Mannschaft im 13er-Feld, die im neuen Jahr 2025 all ihre Spiele gewinnen konnte. Darüber hinaus bauten sie ihre Erfolgsserie auf sieben Siege in Folge aus. „Es war ein gutes Derby meiner Mannschaft“, zeigte sich Trainer Hunor Marton nach dem 3:1-Erfolg vor ausverkauftem Haus in Bad Tölz zufrieden. „Beide Mannschaften hatten ihre Chancen. Mein Team hat großen Charakter gezeigt. Es war ein hartes Spiel, wir haben nie aufgesteckt.“ Es war die einzige Begegnung der Werdenfelser an diesem Wochenende, da sie am Freitag spielfrei hatten.
Die Derbybilanz ist nun ausgeglichen, jede Mannschaft konnte je zwei Partien in dieser Saison gewinnen. Vor dem letzten Derby am zweiten Weihnachtsfeiertag (der SCR siegte im Olympia-Eissportzentrum mit 4:3) lag der SCR noch 14 Punkte hinter dem großen Rivalen, nun ist es noch ein einziges Pünktchen. „Wir machen momentan die kleinen Dinge sehr, sehr gut“, sagt Marton. Und das, obwohl Kapitän Thomas Schmid fehlt. Der Verteidiger ist noch bis einschließlich Sonntag beim Spiel in Höchstadt gesperrt. „Das Zuschauen ist eine richtige Qual“, sagte er am Rande des Derbys, das er von der Zuschauertribüne verfolgte und am Ende jubeln durfte.
Bad Tölz: Derby-Pleite, Null-Punkte-Wochenende, Rückschlag im Kampf um die Playoffs: Kleine Durststrecke für die Tölzer Löwen, die zwar Rang fünf halten, aber nur noch einen Zähler Vorsprung auf Garmisch und Höchstadt haben. Am Freitag mussten sie sich beim Spitzenreiter Bietigheim nach ausgeglichenem Spiel, aber laut Trainer Axel Kammerer „ärgerlicher Schlussphase“ 3:6 geschlagen geben. Im Oberland-Duell gegen Erzrivalen SC Riessersee vor ausverkauftem Haus erhielten sie von den Gästen eine Lehrstunde in Effizienz und mussten sich mit 1:3 geschlagen geben. „Wenn man keine Tore schießt, verliert man“, sagt Kammerer. „Wir haben gut gespielt, strukturiert, druckvoll, aber uns fehlt die Schussqualität, wir haben etliche Chancen, aber nutzen sie nicht.“ Auch nicht in teils „grausamem Powerplay“.
Fast neidisch blickt Kammerer auf Spieler wie den Garmischer Robin Soudek, der vor dem Tor nicht lange fackelt „und die Dinger einfach reinmacht“. Er selbst hat da am ehesten noch Topi Piipponen, der im umkämpften Derby zumindest auf 1:2 verkürzte. Kontingentstürmer Robins Semjonovs, der für erfolgreiche Abschlüsse verpflichtet wurde, kann diese Funktion nicht erfüllen: Er fällt nach einer Oberkörperverletzung im Spiel gegen Lindau auf unbestimmte Zeit aus. Weil auch die Rückkehr von Dominik Daxlberger nicht absehbar ist, könnte es sein, dass die Löwen sich nochmal auf dem Spielermarkt umschauen.
Peiting: Die Hiobsbotschaften reißen nicht ab. Nach Simon Mayr und Fabian Weyrich, die länger ausfallen, erwischte es im Heimspiel gegen die Heilbronner Falken Stürmer Felix Brassard. Die 3:6-Heimniederlage gegen den Tabellenzweiten geriet dadurch fast zur Nebensache. „Die erste Diagnose im Krankenhaus war jetzt aber gar nicht so schlecht“, hofft ECP-Trainer John Sicinski, dass sich die Ausfallzeit seines Topscorers in Grenzen hält.
Etwas Grund zur Freude gab es bei den Peitingern aber auch. Nachwuchsmann Fabian Hickl, der Weyrich-Ersatz, schoss den ECP gegen den Favoriten früh in Front. „Ich freue mich für Fabian über sein erstes Tor, durch das er sich für ein gutes Spiel belohnte“, meinte Sicinski zum Premierentreffer des 18-jährigen. Beim Gastspiel in Deggendorfer SC hielt der ECP, bei dem neben Brassard auch noch der erkrankte Sam Payeur fehlte, lange Zeit gut mit. Die 2:5-Niederlage beim Dritten, durch die der Vorsprung auf Verfolger Bayreuth auf zwei Zähler zusammenschrumpfte, war aber letztlich nicht zu verhindern. „Deggendorf war vierzig Minuten das bessere Team“, räumte ECP-Coach John Sicinski nach der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte ein. „Die Mannschaft hat sich aber gut verkauft, die Leistung stimmte.“
TITUS FISCHER, NICK SCHEDER,
ROLAND HALMEL