Im Witze-Test: Bommes (r.), Klein.
„Hold da op!“, wie der Däne sagt. Heieiei! Deutschland gegen Dänemark im Handball, das ist so spektakulär wie Deutschland gegen Brasilien im Fußball. Dass es nicht 7:1 ausgeht, war gestern überaus wahrscheinlich. Es wurde auch nicht bitter für den Gegner vom Jogi, stattdessen kommentierte Jogi Bitter – und zwar exzellent. Der war früher „Målvogter“, wie die Dänen zum Torwart sagen, und kennt sich perfekt aus mit „Straffekast“ (Siebenmeter) und „Stregspiller“ (Kreisläufer). Damit geht’s direkt zur ARD-Kritik im Håndbold.
– Der Moderator: Ex-Profi Alexander Bommes ist der Handball-Checker schlechthin. Wenn Bundestrainer Alfred Gislason plötzlich keine Lust mehr hat, könnte Bommi sofort einspringen und die deutsche Mannschaft zum WM-Titel führen. Der Kerl brennt für seinen Sport. Und er ist der Witzbold beim Håndbold. Bommes stellte fest, dass einer der schillernden dänischen Hallensprecher „aussieht wie Frank-Walter Steinmeier“. Und statt sich „einen Wolf zu analysieren“ (mit einem „f“), empfahl er, die letzten Spiele gegen die Dänen einfach zu vergessen. Quasi: Amnesie international. Außerdem beherrscht Alex den Konjunktiv II im Plural: „Selbst, wenn die Deutschen heute verlören…“ Ein Rundum-Talent, der Bommes.
– Der Experte: Dominik Klein fiel beim Bommes-Witze-Test durch. Als der Moderierende scherzte „Hoher Favorit sind wir nicht“, erkannte Klein die Ironie nicht und erkundigte sich: „Sind wir überhaupt Favorit in dem Spiel?“ Ansonsten war er aber hellwach und sprach sich zurecht gegen Taktieren mit einer Niederlage aus: „Diese Rechnerei ist im Handball nicht angebracht.“
Sein Tipp, um die dänische Halle „leise zu bekommen“ (der sich nicht ganz ausging): „Den Adler auf der Brust fliegen lassen!“ In der Pause klang er fast schon verzweifelt: „Da müssen wir doch mal dazwischen gehen!“
– Die Kommentatoren: Florian Naß und Jogi Bitter sehen die Idee des neutralen Kommentierens durchaus skeptisch. Aber sie sind ein mitreißendes Duo, das jede gute deutsche Aktion enthusiastisch feiert: „Woooaah, scheppert das bei Julian Köster!“ Und: „Komm, Junge!“
Trotzdem vergisst Naß nie, auch die Dänen fair zu loben, wenn sie gewönnen: „Ü-BER-RA-GEND!“ Die Jungs vom Ersten waren gestern die besten Deutschen beim Håndbold.