ZUM TAGE

Kompany muss seine Arbeit hinterfragen

von Redaktion

Bayern-Bilanz gegen große Gegner

Nein, auch nach dem 0:3 in der Champions League bei Feyenoord Rotterdam ist beim FC Bayer nicht alles schlecht. Allerdings befindet sich der deutsche Rekordmeister durch die dritte Niederlage in der Königsklasse spätestens jetzt an einem kritischen Punkt in der bisherigen Saison – und das darf das sportliche Dreigestirn um Sportvorstand Max Eberl, Sportdirektor Christoph Freund und Cheftrainer Vincent Kompany keinesfalls unterschätzen. Das Trio muss sich folgende Wahrheit eingestehen: Die Mannschaft ist im Januar 2025 noch nicht so weit, wie es in den vergangenen Wochen und Monaten durch Siege gegen limitierte Gegner wie Hoffenheim (5:0) oder Wolfsburg (3:2) den Anschein machte.

Die Niederlage in Holland kann nicht schon wieder als Ausrutscher abgetan werden, dafür gab es schon zu viele Rückschläge in dieser Saison – und zwar auf allen Ebenen. In der Bundesliga gelang Bayern gegen die Top-Teams auf Leverkusen, Frankfurt und Dortmund jeweils nur ein Remis. Im Pokal-Achtelfinale war gegen die Werkself Schluss, der erste Titel früh futsch. Und in der Königsklasse setzte es gegen gestandene Mannschaften wie Aston Villa (0:1), Barcelona (1:4) und Rotterdam empfindliche Niederlagen.

Zwar hat Kompany die Herzen von Spieler und Verantwortlichen aufgrund seiner bescheiden-zurückhaltenden Art schnell erobert und alle Protagonisten von seiner Idee des Spiels überzeugt, doch die Siege bleiben in Spielen auf hohem Niveau aus. Vor allem auf internationalem Parkett ist ein Muster zu beobachten: Der 38-Jährige tut sich schwer, seinen Matchplan während des Spiels erfolgreich zu modifizieren. Zwar versuchte er mit seinen Wechseln die Partie im „De Kuip“ zu drehen, doch das Vorhaben scheiterte krachend und wirkte mehr wie eine Verzweiflungstat.

Gegen Feyenoord standen die Innenverteidiger Dayot Upamecano und Minjae Kim wieder extrem hoch. Ein langer Ball – wie beim ersten Treffer von Santiago Gimenez – reichte mal wieder aus, um die Münchner Hintermannschaft aus den Angeln zu heben und ins Hintertreffen zu bugsieren. Kompany muss seine Arbeit erneut hinterfragen und an den richtigen Stellschrauben drehen. So wie er es bereits nach der Barca-Blamage im Oktober erfolgreich getan hat. Danach folgten übrigens sieben Siege hintereinander.

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