Muss noch einmal passen: Napier. © Imago
Wieder vereint: Center-Ass Devin Booker und Vladimir Lucic. © IMAGO
München – Mehr als ein kurzes Essen war Mittwochmittag nicht drin für die Basketballer des FC Bayern. Der Bus in Richtung Manching wartete schon, von wo der Double-Sieger wenig später in Richtung Litauen abhob. Donnerstagabend (19 Uhr) muss man dort bei Zalgiris Kaunas ran. Es ist der Auftakt in eine Phase, die der zurückgekehrte Kapitän Vladimir Lucic zu einer Art Woche der Wahrheit erklärte. „Nach diesem Spiel spielen wir zweimal in einer Woche im SAP-Garden (Mailand, Villeurbanne, d.Red.) – danach wissen wir vielleicht, in welche Richtung es für uns geht.“
Zumindest sein Trainer Gordon Herbert sieht dem Euroleague-Dreierpack derweil deutlich entspannter entgegen als zuletzt. Und das hat nicht zuletzt auch mit dem Rückkehrer zu tun. „Es ist wirklich faszinierend, was er jetzt schon wieder abrufen kann“, befand der Coach, „und ich hoffe sehr, dass wir ihn wieder in die Form von vor drei Jahren bekommen, als er einer der besten Spieler der Euroleague war.“ Das fortgeschrittene Alter von 35 sieht er dabei nicht als Hindernis an: „Er hat nicht den Körper eines 35-Jährigen.“
Worte, die wie ein roter Teppich für den Verbleib des Spielers über diese Saison hinaus wirken. Gänzlich ausgeschlossen ist das offenbar auch für Lucic nicht, dessen Vertrag im Sommer ausläuft. „Vielleicht höre ich auf, vielleicht bleibe ich“, sagte der Serbe, „nur das Umfeld werde ich glaube ich nicht mehr wechseln.“
Und Lucic ist nur ein Argument, warum Herbert der nahenden Zeit der Entscheidungen vergleichsweise entspannt entgegensieht. Wenn der zuletzt kranke Shabazz Napier in den nächsten Tagen zurückkehrt, dann kann der Kanadier pünktlich zum beginnenden Endspurt aus dem Vollen schöpfen. „Das ist eine extreme Erleichterung“, sagte er, „denn wir haben Spieler, die extrem viel gespielt haben. Die sind im roten Bereich.“
Weshalb es Herbert nur zu Recht kam, dass ihm zuletzt in Justus Hollatz ein weiterer Wegbegleiter aus erfolgreichen Tagen mit der Nationalmannschaft ins Haus flatterte. Die neuen Verhältnisse wird der Trainer nun natürlich festhalten wollen. Auch eine Leihe für Toptalent Ivan Kharchenkvov, den Gerüchte in den letzteh Tagen mit den Würzburg Baskets in Verbindung brachten, dürfte Herbert kaum zulassen. Der Verein jedenfalls stellte auf Nachfrage klar: Nichts dran.
Fürs Erste geht es nun ohnehin darum, die gute Ausgangsposition in der Euroleague fest zu zimmern. Ein Sieg in Kaunas käme den Münchnern da nur zu gelegen. Teil eins des Trainerduells mit dem Ex-Bayern-Coach Andrea Trinchieri hatte Herbert in der Hinrunde der Euroleague knapp mit 77:74 für sich entschieden. Vielleicht eine Erfahrung, die hilft, wenn man Herbert glaubt: „Ich habe viel von ihm gelernt“, sagte er. Ja dann…
RP