Auf dem Rasen unglücklich: Tel wollte gegen Bratislava teilweise zu viel. © IMAGO
Ein letztes Adieu: Tel ging am Mittwoch zur Südkurve und bedankte sich sichtlich gerührt. © Imago
München – Auch nach Abpfiff der Partie gegen Bratislava ging es hoch her: Von den neun Minuten Redezeit, die Max Eberl vor den Journalisten hatte, drehten sich rund fünf Minuten nicht um die Partie – sondern den Fall Mathys Tel. Es ging nicht nur freundlich her in der Unterredung mit den Reportern, die Brisanz der Personalie merkte man dem Sportvorstand doch an. Vor allem die Wende, die sie zwischen Dezember 2024 und Januar 2025 genommen hat, sorgte für viel Gesprächsbedarf – und nicht nur Verständnis bei der jeweils anderen Seite.
Tel hatte sich durchsetzen wollen, nun aber umgedacht. Und der immer konkreter werdende Abgang Tels wurde am Mittwoch quasi vom Spieler selbst bestätigt. Das französische Talent verabschiedete sich nach dem Spiel emotional von den Fans in der Münchner Südkurve. Allen Beteiligten im Stadion war klar: Das war wohl vorerst der letzte Auftritt des Angreifers im Bayerntrikot – aber wie kam es dazu?
„Wir haben im Dezember gesprochen und Mathys meinte, er wolle sich etablieren“, erklärte Eberl die Ausgangslage vor dem Jahreswechsel. Tel hatte immer wieder betont, sich beim Rekordmeister unbedingt durchsetzen zu wollen. Vor der Partie gegen Bratislava blieb das Talent aber in drei Partien am Stück ohne Einsatzminuten. „Jetzt hat er gesagt, dass ihm die Spielzeit zu wenig ist und er gehen möchte“, erklärte Eberl. „Trotzdem hätten wir uns gewünscht, dass er weiter kämpft. Da gibt es kein böses Blut. Ich kann ihn verstehen.“ Im Raum steht nun eine Leihe oder ein Verkauf. „Wir müssen überlegen, ob und was wir tun werden.“
Dayot Upamecano setzte sich noch am Mittwoch für seinen Mitspieler ein: „Ich hoffe, dass er bleibt. Er ist ein super Junge.“ Kapitän Manuel Neuer sagte dagegen: „Es ist auf jeden Fall wichtig für einen jungen Spieler, Spielpraxis zu bekommen.“ Eine Leihe oder ein Wechsel könnte daher „der richtige Schritt für ihn“ sein. Bis zum 3. Februar ist das Transferfenster geöffnet, an Interessenten mangelt es jedenfalls nicht: „Ganz selten haben sich so viele Vereine gemeldet“, erklärte Eberl. Vor allem auf der Insel ist das Interesse groß: Medienberichten zufolge soll Tottenham 60 Millionen für den Angreifen bieten.
VT, BOK, HLR