IM BLICKPUNKT

So tickt der neue Neuer: Urbig laut Wessels „guter Deal“

von Redaktion

München – Arena-Luft durfte Jonas Urbig am Mittwoch schon schnuppern. Auf der Haupttribüne und in Zivil gekleidet verfolgte der Neuzugang des FC Bayern das 3:1 (1:0) seines neuen Arbeitgebers gegen Slovan Bratislava, wollte aber an diesem Abend lieber noch in der Nebenrolle bleiben. Ein Statement war dem 21 Jahre alten Keeper nicht zu entlocken, als er durch die Katakomben in die Nacht verschwand. Am Samstag, wenn Holstein Kiel zu Gast ist, wird das womöglich anders sein. Dann dann wird auch Urbig nicht mehr nur dabei sein – sondern mittendrin.

„Er ist fester Teil der Mannschaft, wir wissen um seine Qualität“, sagte Manuel Neuer, der ab sofort eine Mischung aus Trainingspartner, Chef und Vorbild für den jungen Mann sein wird, der ihn beerben soll. „Froh“ sei man, führte der Bayern-Kapitän aus, „dass Jonas schon im Winter gekommen ist“, zudem bestätigte er die ersten Eindrücke, die Urbig auf dem Trainingsplatz hinterlassen hat: „Er steht am Anfang, hat seine Qualität aber schon unter Beweis gestellt.“ In Köln war Urbig zuletzt zwar nur Ersatz, dennoch wird sein Potenzial als enorm groß eingeschätzt. Auch von denjenigen, die ihn schon seit Jugendjahren begleiten und fördern – wie Stefan Wessels.

Der ehemalige Bayern-Keeper (1998-2003) kennt Urbig aus Köln, begleitete ihn von der U18- bis zur U20-Nationalmannschaft beim DFB und sagt: „Er ist ein toller Mensch und war selbst als 17-Jähriger schon ganz klar im Kopf.“ Der eingeschlagene Weg, spreche „für ihn“, Wessels ist sich sicher: „Die Bayern haben einen guten Deal gemacht.“

Dabei ist Urbig kein Mini-Neuer, sondern „ein ganz anderer Typ mit einer ganz anderen Konstitution“. Als „sehr spielintelligent, fußballerisch fantastisch und in den anderen Bereichen auch richtig gut“ bezeichnet der langjährige DFB-Trainer den Neu-Bayern – und rät: „Es wäre der falsche Weg, Manu Nr. 2 zu werden.“ Derjenige, der Neuers Platz 2026 einnimmt, „muss er selbst sein. Das, was Manu macht, ist einzigartig, was aber nicht heißen muss, dass der Nachfolger nicht auch einzigartig sein kann.“ Ein Anfang wird am Samstag gemacht, allerdings erstmal: auf der Bank.
H. RAIF, M. BONKE, V. TSCHIRPKE

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