Der Patron träumt

von Redaktion

Uli Hoeneß wünscht sich einen Transfer von Wirtz und kritisiert Kahn

Wirtz (li.) und Musiala sollen in den Augen des Ehrenpräsidenten bald auch beim FC Bayern zusammenspielen. © Imago

Florian Wirtz, der Zauberer von Leverkusen. © IMAGO

Uli Hoeneß ist für Klartext bekannt. © Imago

München – Uli Hoeneß träumt weiter von einem Wechsel von Florian Wirtz zum FC Bayern – und äußerte seinen Wunsch doppelt. Im Interview mit dem „Kicker“ sagte Hoeneß: „Wenn ich einen (Wunsch) frei hätte, ohne Limit, dann würde ich mir Florian Wirtz zum FC Bayern wünschen.“

Gegenüber „t-online“ wurde der Ehrenpräsident dann etwas ausführlicher: „Wenn neben Musiala vielleicht auch irgendwann mal der Florian Wirtz beim FC Bayern spielt, dann können wir noch ruhiger in die Zukunft schauen. Er ist sicherlich ein Spieler, den wir nicht aus dem Auge lassen sollten.“ Und: „Wenn ich einen Traum haben darf, dann würde ich sagen, dass Florian Wirtz zum FC Bayern muss.“

Wie realistisch ein Transfer in dieser Größenordnung ist, ließ der langjährige Manager aber offen. „Ich kommentiere keine Verträge anderer Vereine“, sagte Hoeneß in Bezug auf eine mögliche Vertragsverlängerung von Wirtz bei Bayer Leverkusen. Dafür kritisierte er den Rauswurf von Julian Nagelsmann im Frühjahr 2023, der für ihn der größter Fehler in der Amtszeit von Oliver Kahn und Hasan Salihamidžic gewesen sei: „Das hat zu einem Zeitpunkt zur Unruhe geführt, als wir noch alle drei Titel hätten gewinnen können. Es war ja keine Katastrophensituation“, so Hoeneß.

Zum damaligen Zeitpunkt stand der Rekordmeister noch im DFB-Pokal und in der Champions League, hatte außerdem nur einen Zähler Rückstand auf Bundesliga-Tabellenführer Borussia Dortmund. „Wer weiß, was passiert wäre, wenn Julian die Chance gekriegt hätte. Ich hätte mir gewünscht, dass man diese Dinge mit etwas mehr Geduld behandelt hätte.“

Besonders das Wirken von Kahn betrachtet Hoeneß im Nachhinein kritisch: „Im Laufe der Monate hat sich gezeigt, dass speziell Oliver eine ganz andere Auffassung davon hatte, wie man den Verein führen sollte – mit vielen Beratern und außenstehenden Leuten“, so der Ehrenpräsident.

Auch die öffentlichen Forderungen vom später ebenfalls entlassenen Thomas Tuchel hätten ihn gestört: „Privat war unser Verhältnis bis zum Schluss total in Ordnung. Aber er hat in vielen Bereichen einfach eine ganz andere Auffassung, wie man eine Mannschaft führt“, erklärte Hoeneß. Tuchel habe in seinen Augen zu viele Transfers gewollt. „Wir wollten dagegen versuchen, mit mehr eigenen Spielern auch mittelfristig zu arbeiten.“
V. TSCHIRPKE, P. KESSLER, H. RAIF

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