Die ersten Säulen stehen

von Redaktion

Alphonso Davies bleibt bis 2030 ein Bayer – Manuel Neuer zumindest noch ein Jahr

Einer wie keiner: Neuer mit all den Trikots, in denen er sich seit 2011 unsterblich gemacht hat. © FC Bayern

Er rapt weiter in Rot: Alphonso Davies verkündete die Vertragsverlängerung stilecht.

München – Der Deadline-Day war hektisch, auch beim FC Bayern. Aber während im Hintergrund Meldungen zu Leihgeschäften und Rückholaktionen von Mathys Tel, Adam Aznou und Gabriel Vidovic über diverse Schreibtische wanderten, schraubte einer am lässigsten Weg, gute Nachrichten zu verkünden. Alphonso Davies nämlich, der mit einem eigenen Rap seine Vertragsverlängerung beim FC Bayern verkündet. Der Kabinen-DJ des deutschen Rekordmeisters hat bis 2030 in München unterschrieben.

„Wir zählen ihn zu den Charakteren in der neuen Generation unserer Mannschaft, die zunehmend Verantwortung übernehmen“, erklärt Sportvorstand Max Eberl an, während Sportdirektor Christoph Freund frohlockt: „Alphonso hat sich beim FC Bayern auf seiner Position zu einem der besten Spieler der Welt entwickelt und großes Interesse geweckt.“ Der 24-Jährige beendete damit ein schier endloses Transfertheater.

Schon Tags zuvor wurde in einer anderen Personalie Vollzug gemeldet. Ab 17 Uhr war klar, dass Manuel Neuer auch in der Saison 2025/26 der Kapitän dieses FC Bayern sein soll. Die erste Säule stand. Der 38-Jährige geht also in ein 15. Jahr beim deutschen Rekordmeister. Ein letztes, so wie es in den Interviews klang, die mit den plakativen Bildern verbreitet wurden. Man hat sich da schon etwas einfallen lassen, um den Mann, den Eberl als „Identifikationsfigur und Gesicht über ein Jahrzehnt“ bezeichnete, entsprechend zu würdigen. Neuer inmitten all der Trikots, die er seit seinem Wechsel 2011 zwischen den Pfosten getragen hat. Dazu Lobhymnen und Superlative aus allen Richtungen. Alles legitim und gerechtfertigt – aber auch ein Indiz dafür, wie groß die Fußstapfen 2026 sein werden.

Die Ziele bis dahin wurden diesmal schon anders formuliert als bei der letzten Verlängerung 2023. „Das Wichtigste ist, dass er fit bleibt“, sagte Sportdirektor Christoph Freund zwar, denn auch mit dann 39 soll Neuer „viele Spiele machen und die Führungspersönlichkeit bleiben, die er ist“. Parallel dazu ist es aber seine Aufgabe, „das Torhüterteam mit aufbauen“. Konkret heißt das, vor allem Jonas Urbig zu fördern und zu fordernd. Und auch wenn es niemand ausspricht, weiß Neuer, dass der Verzicht auf das eine oder andere Spiel dazugehören wird.

Bei Alexander Nübel hat das einst nicht geklappt, auch Daniel Peretz durfte nur ran, wenn Neuer passen musste. Urbig, der an der Säbener Straße in seiner ersten Woche starke Trainingseindrücke gezeigt und jede Menge Sympathiepunkte gesammelt hat, soll aber Möglichkeiten bekommen. Wie das mit Neuers unbändigem Ehrgeiz zusammenpasst, wird sich ab Saisonstart 2025/26 zeigen. Zur Vertragsverlängerung sagte er: „Es geht bei null los. Ich habe noch viele Ziele.“ Eins davon: „Nochmal nach Berlin kommen und den Pokal gewinnen.“ Sicherlich nicht als Ersatzkeeper…
H. RAIF, V. TSCHIRPKE, P. KESSLER

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