Pavlovic und Müller auf Zeitreise

von Redaktion

Zum 125. spielt das Duo Gründerväter

Einmal 1900, bitte! Um 125 Jahre zurück ließen sich Müller und Pavlovic für das Vereinsmagazin „51“ setzen. In dicken Lederstiefeln spielt es sich doch anders Fußball… © Fritz Beck / FCB-Magazin 51

München – Man darf sich das Bild ja einfach mal ausmalen. Freitag, 20.30 Uhr, die Spieler des FC Bayern betreten den Rasen der Allianz Arena, um gegen Bremen die nächsten drei Bundesliga-Punkte einzufahren. Die Startelf trägt hellblaue (!) schwere Baumwollhemden, knielange Hosen mit Bügelfalten, massive Lederstiefel und der eine oder andere gar eine Kappe auf dem Kopf. Ja, so ist es vor knapp 125 Jahren wirklich zugegangen, wenn der heutige deutsche Rekordmeister zu einem Spiel aufgelaufen ist. Und wie es sich damals angefühlt hat, Fußball zu spielen, wissen von den Aktiven seit Neuestem immerhin Thomas Müller und Aleksandar Pavlovic.

„Haben die damals wirklich in dem Hemd Fußball gespielt? Gehört das so groß?“ – Fragen wie diese hat Pavlovic gestellt, als er anlässlich des 125. Vereinsjubiläums, das am 27. Februar begangen wird, für das Mitgliedermagazin „51“ in die nachdesignten Klamotten der Gründerväter schlüpfte. Das Fazit des jungen Mannes, der als Säule für das nächste Jahrzehnt der Vereinsgeschichte eingeplant ist: „Schon allein das Anziehen würde mir zu lange dauern.“ Immerhin merkte der 20-Jährige nach ein paar Minuten am Ball: „Es sitzt lockerer als gedacht.“

Auch Müller fühlte sich beim Shooting der besonderen Art „nicht unwohl“. Die langen und luftigen Hosen „waren vielleicht beim Grätschen auch hilfreich“, sagte der 35-Jährige. Zudem seien die Spieler „damals wirklich recht förmlich dahergekommen“. Der Altmeister im Kader von Vincent Kompany fügte lachend hinzu: „Dem einen oder anderen Raubein würde das auch heute nicht schaden.“ Da wäre sie, die Brücke zur Gegenwart, die auf einer „phänomenalen Entwicklung“ aufbaut. Müller: „Man ertappt sich schon ab und zu dabei, dass man eine gewisse Ehrfurcht spürt.“

Dass der Verein, der am 27. Februar 1900 gegründet wurde, 125 Jahre später ein Weltclub sein würde, konnten die 17 Gründerväter nicht ahnen. Aber sie haben schon damals verkörpert, was in den Werten des FC Bayern bis heute Bestand hat. Pavlovic: „Das unbedingte Streben nach Erfolg ist bis heute ein wesentlicher und treibender Teil der Club-DNA.“ Ist Müller „in Rente“ wird Pavlovic das Selbstverständnis weitergeben müssen. Müllers Segen dafür hat er: „Der FC Bayern war immer am stärksten, wenn Spieler, die im Verein groß geworden sind, die Richtung vorgegeben haben. Aleks kann ein wichtiger Faktor der nächsten Generation werden.“ Allerdings in zeitgemäßer Funktionsklamotte – und ohne Kappe…
HANNA RAIF

Artikel 1 von 11