New Orleans – Wären die Vereinigten Staaten ein Büroturm, New Orleans entspräche der Dachterasse mit Happy Hour rund um die Uhr: Das Feiern steckt in der Südstaaten-Metropole wie nirgendwo sonst in den USA. Folgerichtig also, dass beim diesjährigen Super Bowl zwischen den Kansas City Chiefs und den Philadelphia Eagles die Erwartung für hochkarätige Unterhaltung riesig ist.
■ Worum geht’s?
Der Super Bowl wird alleine in den USA von mehr als 100 Millionen Menschen geschaut. Die legendäre Halbzeitshow ist weltweit der meist bestaunte TV-Moment des Jahres in den USA und kriegt sogar mehr Aufmerksamkeit als das eigentliche Spiel.
■ Rap-Superstar der Stunde verspricht Spektakel
Kendrick Lamar war bereits bei der Ankündigung seines Super-Bowl-Auftritts eine Ikone des Rap und sowohl bekannt für elektrisierende Hits wie „Humble“, als auch für die hohe literarische Kunst seiner Texte, für die er 2018 als erster Rapper mit dem Pulitzer-Preis geehrt wurde. Doch in den vergangenen Monaten katapultierte der 37-Jährige sich noch einmal in ganz neue Sphären. Lamar trug einen seit Jahren schwelenden Streit mit dem kanadischen Musiker Drake im vergangenen Jahr nämlich öffentlich aus. Das Duell hielt damit die Kulturwelt in Atem. Gegenseitig veröffentlichte Battle-Tracks der beiden kulminierten in Lamars Song „Not Like Us“, der als ein für Drake vernichtender Geniestreich gesehen wird. Dass Lamar für „Not Like Us“ am Wochenende auch noch satte fünf Grammys bekam, schien seine Dominanz von oberster Instanz zu bestätigen.
■ Werbung zum Aufstöhnen
Die größten Stars, die aufgeblähtesten Budgets und die besten Ideen der Agenturen fließen in die zahlreichen Reklamen während des Finales. Das wird immer wieder für kurze Werbepausen unterbrochen (auch die Spieler auf dem Feld müssen dann manchmal warten, bis die Kameras wieder live drauf sind). Mit einer Dreiviertelstunde reiner Werbezeit kann man während des Super Bowl rechnen. 30 Sekunden kosten die Unternehmen sagenhafte 7 bis 8 Millionen Dollar (der Euro-Preis ist derzeit fast gleich). Zum Vergleich: in Deutschland kosten 30 Sekunden im Schnitt eher mehrere Zehntausend Euro.
■ Kampfjets, Hymne und natürlich Taylor Swift
Obwohl Singer-Songwriter-Superstar Taylor Swift im Stadion keine offizielle Funktion hat, wird die Freundin von Kansas-City-Chiefs Starspieler Travis Kelce ganz sicher wieder so viele Blicke und Kameras auf sich ziehen, dass einige Amerikaner wegen der zahlreichen Swift-Einblendung ein Trinkspiel um die Pop-Ikone veranstalten werden. Eine Swift = Ein Schnaps. Ein Klassiker direkt vor dem Spiel dürfte die patriotisch inszenierte Nationalhymne sein, die Grammy-Gewinner Jon Batiste singt.