So wie in Cortina

von Redaktion

Kira Weidle hofft: WM soll Kräfte freisetzen

Das Training missriet: Kira Weidle. © Groder/dpa

Saalbach – Kira Weidle-Winkelmann setzte sich unter dem strahlend blauen Himmel über dem Zwölferkogel erst mal eine große Sonnenbrille auf. „Ich kann“, sagte sie dann zu ihren Chancen bei der Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm, „relativ entspannt rangehen, weil ich nicht in einer Favoritenrolle bin. Ich weiß, dass ich schnell sein kann.“

Im den ersten beiden Trainingsläufen für die Abfahrt am Samstag zeigte Weidle-Winkelmann das freilich noch nicht: einmal Rang 28, einmal Rang 16. Tatsächlich ist Weidle-Winkelmann schon mit mäßigen Resultaten aus dem Weltcup angereist. Tatsächlich aber erinnert ihre Situation auch deshalb an die WM 2021 in Cortina d‘Ampezzo. Zwei fünfte Plätze waren in jener Saison ihre beste Referenz gewesen, nichts, was auf Großtaten schließen ließ. Umso verblüffender dann, dass sie Silber gewann.

Seit jenem Tag auf der Tofana, auf der im kommenden Jahr auch die olympischen Rennen stattfinden, ist die mittlerweile 26-Jährige indes ein weitgehend unerfülltes Versprechen. Nur vier Mal fuhr sie danach noch auf das Podest, jeweils in der Abfahrt, jeweils im Weltcup, nicht bei der WM 2023, nicht bei Olympia 2022, wo sie unglückliche Vierte wurde. Für den Super-G am Donnerstag und die Abfahrt am Samstag (jeweils 11.30 Uhr/ARD und Eurosport) macht das sicherlich nur wenig Hoffnung.

Oder wird Saalbach ein zweites Cortina? „Es ist wahrscheinlich eine ähnliche Situation“, sagt Weidle-Winkelmann. Und das macht ihr dann auch Mut. „In Cortina habe ich an mich geglaubt, an mein Skifahren“, erläutert sie, und das sei nun mal „das Wichtigste: Dass ich mir selbst vertraue und mir über das Ergebnis gar keine Gedanken mache.“

Die verhaltene Zuversicht von Weidle-Winkelmann entspringt dem achten Platz bei der WM-Generalprobe in Garmisch-Partenkirchen, nach einem sechsten Rang Mitte Januar in St. Anton ihr zweitbestes Resultat in dieser Saison. Beide Male war es ein Super-G. Nun gilt: „Nicht verkopfen“ und „nicht denken, so jetzt muss es unbedingt sein, weil WM ist.“ Sondern? „Ruhig bleiben, denn jeder Zweifel macht langsam.“

Und so hofft auch DSV-Sportvorstand Wolfgang Maier, dass es läuft wie vor vier Jahren. „Wir waren nirgends ein Medaillenkandidat, schon gar kein zwingender.“ Und deshalb, bisherige Ergebnisse hin oder her: „Warum soll das bei der Kira nicht in die andere Richtung gehen?“

Hat ja schon mal geklappt.
SID

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