Spitze im Blick: Magdeburgs Coach Christian Titz. © dpa
Seltener Heim-Jubel: Torjäger Baris Atik. © dpa
Magdeburg – Als am 24. Februar 2024 der Schlusspfiff in der Avnet Arena ertönte, feierten die Fans und Spieler des 1. FC Magdeburg im Anschluss einen überzeugenden 3:0-Heimsieg gegen Schalke 04 – ein Erfolg, der nun fast ein Jahr zurückliegt. Seitdem wartet die Mannschaft von Trainer Christian Titz vergeblich auf einen weiteren Erfolg zu Hause.
Kurios: Trotz dieser eklatanten Schwäche im eigenen Stadion steht der FC in der Tabelle der Zweiten Liga fast ganz oben – auf Rang drei. Coach Titz (53), der im Oktober 2018 nach nur 19 Spielen als HSV-Trainer entlassen wurde, hält mit seinem Team Anschluss an die Spitzenclubs Köln und Hamburg. Dass ausgerechnet der Ex-Trainer dem HSV zuvorkommen und den Sprung ins Oberhaus vor ihnen schaffen könnte, ist ein Szenario, das nahtlos in die Leidensgeschichte der Hamburger passen würde. Doch die entscheidende Frage bleibt: Was wäre möglich, wenn der FCM nun auch endlich seine Heimspiele gewinnen würde?
Denn es ist fast schon absurd: Während Magdeburg die Auswärtstabelle mit 28 Punkten souverän anführt, belegt die Mannschaft in der Heimtabelle mit nur mickrigen 7 Punkten aus neun Spielen den letzten Platz – punktgleich mit Hertha BSC. „Die Auswärtsstatistik ist top, aber wir sind mit der Heimbilanz nicht zufrieden“, sagte Stürmer Baris Atik kürzlich im MDR-Interview bei „Sport im Osten“.
Die Gründe für dieses Defizit sind vielfältig. So erklärte Trainer Titz kürzlich, dass es seiner Mannschaft zu Hause schwerfalle, die Spiele konsequent zu Ende zu verteidigen. Warum, das wisse er auch nicht. Fest steht allerdings, dass Magdeburg in sechs von neun Spielen in der Avnet Arena eine Führung verspielt hat.
Noch gravierender ist die schwache Chancenverwertung: Statt der vom „Expected-Goal-System“ erwarteten 12,6 Heimtore erzielte der FCM nur neun Treffer – fast vier zu wenig. Während in der Fremde jeder vierte Torschuss im Netz landet, braucht Magdeburg vor eigenem Publikum laut Bundesliga-Hochrechnung 14 Versuche für einen Treffer. Diesen Unterschied verdeutlichen auch die letzten drei Auswärtsspiele gegen Düsseldorf, Elversberg und Schalke, die alle mit 5:2 gewonnen wurden.
Am Samstag wartet der nächste Heimauftritt gegen den 1. FC Nürnberg (13 Uhr). Natürlich wolle man das Problem beheben, betonte Titz: „Weil wir wissen, dass es auch wichtig ist, hier zu Hause zu punkten.“
FREDERIC RIST