Musiala muss die Tiefe nutzen

von Redaktion

Taktik-Analyse: Experte Brunnschneider erklärt Bayerns Celtic-Plan

So könnte Bayern die Schnittstelle für Musiala (Mitte) gegen Celtic öffnen. © IFI (2) , Bratic/Imago

München – Celtic Glasgow hat zwei Gesichter. Auswärts kamen die Schotten in der Champions League bereits ordentlich unter die Räder, zum Beispiel im Oktober beim 1:7 in Dortmund. Zu Hause ist die Mannschaft von Trainer Brendan Rodgers hingegen eine Macht, schlug RB Leipzig souverän mit 3:1.

Wie die Bayern am Mittwoch (21 Uhr) im Celtic Park bestehen können, erklärt Markus Brunnschneider vom Internationalen Fußball Institut (IFI) im Gespräch mit unserer Zeitung. „So bemerkenswert die aktuelle Leistung der Schotten in der Champions League auch ist, alles andere als ein Weiterkommen der Münchner nach zwei Spielen wäre eine Sensation“, stellt der Taktik-Experte klar.

Ein Ansatzpunkt für den Rekordmeister, um bereits im Hinspiel eine gute Ausgangssituation in den Playoffs der Champions League herzustellen, ist neben einer konzentrierten Defensive das Verhalten der schottischen Defensivlinie bei gegnerischen Positionsangriffen. „Besonders die Innenverteidiger agieren sehr mannorientiert, lassen sich aus der letzten Linie ziehen und geben somit für die agilen bayerischen Offensivspieler wie Kingsley Coman, Michael Olise oder Jamal Musiala Räume in den Schnittstellen frei, die zu Läufen in die Tiefe herzlich einladen“, meint Brunnschneider.

Eine Option sei auch, dass der linke FCB-Außenverteidiger in der Außenspur hinterläuft, da Celtics Nicolas Kühn „defensiv immer wieder Schwächen in der Vororientierung“ zeige, so Brunnschneider: „Außerdem ist es wahrscheinlich, dass sich Celtic wie auch im Spiel gegen Aston Villa nicht tief in der eigenen Hälfte verbarrikadiert, sondern versucht, die Münchner früh im Aufbauspiel zu stören. Das kommt den Bayern durchaus entgegen.“

Gut für die hochverteidigenden Bayern: Celtic verfügt laut Brunnschneider über „die geringste Qualität im Herausspielen von Torchancen durch Kontersituationen im gesamten internationalen Vergleich“. Wie können die Schotten den Bayern dann überhaupt gefährlich werden? „Sie weisen eine Qualität auf, die auch die Bayern ins Schwitzen bringen kann: Effizienz! Hier rangiert Celtic auf Platz fünf im Champions-League-Ranking hinter Clubs wie dem FC Barcelona oder Manchester City. Und dass die Bayern in der Defensive bei aller offensiven Dominanz nicht immer den stabilsten Eindruck hinterlassen, fällt nicht nur ausgebildeten Spielanalysten auf“, betont Brunnschneider.
P. KESSLER, M. BONKE, H. RAIF

Artikel 1 von 11