Giftig und torgefährlich: Chris DeSousa (r.) © Eibner
München – So lange ist das noch gar nicht her: 12. Januar, ein Sonntag. Da verlor der EHC Red Bull München in Schwenningen mit 0:6, war das Gespött der Deutschen Eishockey Liga. Einen Monat und einen Trainerwechsel später hat sich das Bild komplett gewandelt. Die Demütigungs-Rechnung mit Schwenningen hat das nun wieder von Altmeister Don Jackson gecoachte Team beglichen, zudem war das 5:2 (1:1, 3:0, 1:1) der sechste Sieg im sechsten Spiel, das Rückkehrer Jackson verantwortete. Nach dem negativen Sixpack (0:6) nun also ein Sixpack in positiver Bedeutung.
„Wir haben etwas zu beweisen“, sagte der Münchner Chris DeSousa in noch schmerzender Erinnerung an das 0:6, bevor es am Donnerstagabend im abermals ausverkauften (10796) SAP Garden losging. Er selbst war dann der wesentliche Protagonist für das Gelingen des Vorhabens. DeSousa hat auch unter Toni Söderholm und Max Kaltenhauser regelmäßig getroffen, doch mit Don Jackson an der Bande ist sein Selbstvertrauen noch gestiegen. „Don ist eine Legende und ein Siegertyp“, lässt der kleine kompakte Stürmer sich inspirieren. Ihm gelingt im Abschluss derzeit fast alles. Zum 2:1 (27.) verwandelte er mit absoluter Sicherheit selbst, obwohl auch ein Pass auf den mitgelaufenen Taro Hirose eine gute Option gewesen wäre, zum 3:1 (33.) schoss er Wild-Wings-Tormann Eriksson durch die Beine.
DeSousa, Hirose und Yasin Ehliz, sie bilden den aktuellen Paradesturm. Für Ehliz hatte es vor dem Spiel noch eine kleine Zeremonie gegeben. Der Tölzer, 2018 über einen kurzen Kanada-Umweg aus Nürnberg nach München gekommen, hatte kürzlich sein 750. DEL-Spiel absolviert – die Ehrung durch Sportchef Christian Winkler erfolgte leicht verspätet.
Schwenningen kam gut rein, erzielte in der 2. Minute durch Zach Senyshyn die Führung. „Da haben die Münchner ein bisschen geschlafen“, so Philipp Feist von den Wild Wings, „doch sie sind eine Supermannschaft, das hat man dann gesehen.“ Mit dem 1:1 in der 12. Minute durch Tobias Rieder auf Vorarbeit von Patrick Hager („Ich brauche nur den Schläger hinzuhalten“) brachte sich der EHC auf Kurs. Das 4:1 erzielte Taro Hirose (37.), das 5:1 (51.) – dann schon gegen den zweiten Schwenninger Torhüter Michael Bitzer – Markus Eisenschmid. Senyshyn verkürzte auf 2:5 (58.).
GÜNTER KLEIN