Skisprung-Legende Noriaki Kasai. © IMAGO
Sapporo – Nanu, Nori? Müssen wir uns Sorgen machen? „Ich spüre mein Alter. Früher war ich nicht so müde“, sagte Noriaki Kasai seufzend. Um dann gleich wieder schelmisch zu grinsen. Japans Skisprung-Evergreen hat auch als 52-Jähriger noch lange nicht genug. Aufhören? Ist für Anfänger! Kasai will zur WM, zu Olympia – und kehrt als Etappenziel an diesem Wochenende in Sapporo ins Weltcup-Geschehen zurück.
„Ich habe zuletzt viel Selbstvertrauen gewonnen. Jetzt möchte ich meinen Rekord verbessern“, sagte Kasai dem japanischen Nachrichtenportal hochi.news vor der Qualifikation am Freitag (8.00 Uhr MEZ/Eurosport). Kommt er dort unter die besten 50, darf Kasai am Samstag im Wettkampf ran – es wäre sein 579. Weltcup-Einsatz, den 578. bestritt er im März 2024 in Planica mit 51 Jahren.
So oft und so alt – es sind einzigartige Bestmarken einer einzigartigen Karriere, die vor mehr als 36 Jahren begann: Am 17. Dezember 1988 feierte Kasai ebenfalls in Sapporo mit Platz 31 sein Weltcup-Debüt, Matti Nykänen siegte damals vor Dieter Thoma, die DDR-Springer um Jens Weißflog hatten auf den teuren Japan-Trip verzichtet.
Es kamen und gingen Generationen von Skispringern. Flugsaurier Nori überlebte, ein Schanzen-Archaeopteryx, ein fliegendes Fossil, das schon in der Steinzeit des Klassik-Stils dabei und danach nie wirklich weg war. Also: Don‘t call it a comeback! Kasai hat – mit Ausnahme des Winters 1994/95 – keine Saison ausgelassen. Nur: Zu Weltcup-Starts hat es leistungstechnisch nicht immer gereicht. Das ist nun anders. „Ich sehe, dass sich die Lücke zwischen mir und den besten Japanern schließt“, sagt er.