Plötzlich Anführer

von Redaktion

Dayot Upamecano gegen Celtic der Spieler des Spiels

Der Mann des Tages: Dayot Upamecano strahlt mit der UEFA-Trophäe. © Insta

München – Die gute Laune stand ihm ins Gesicht geschrieben. Nach dem 2:1 der Bayern bei Celtic Glasgow wurde Dayot Upamecano von der UEFA als Spieler des Spiels ausgezeichnet. Bei der Übergabe des Pokals strahlte der Innenverteidiger über beide Ohren. „Upa ist für mich ein herausragender Innenverteidiger, und das hat er heute gezeigt“, schwärmte Sportvorstand Max Eberl. „Und wenn ein Abwehrspieler Man of the Match wird, dann hat das noch mal besondere Bedeutung, weil es in der Regel nicht passiert.“

Im ausverkauften Celtic Park zeigte Upamecano eine bärenstarke Leistung. Der Technische Beobachterausschuss der UEFA begründete seine Entscheidung, den Franzosen zum Spieler des Spiels zu küren, so: „Er war defensiv stark, hat alle seine Zweikämpfe gewonnen, war gut im Ballbesitz und ein starker Anführer.“ Nicht zu vergessen: Upamecanos langer Ball auf Michael Olise, der zum 1:0 führte.

In der Vergangenheit hatte der 26-Jährige die ein oder andere Unsicherheit in seinem Spiel – vor allem, wenn sich die komplette Mannschaft in einer schwierigen Phase befand. Unter Trainer Vincent Kompany ist das Team wieder eine Einheit. Die Stars helfen einander, es gibt klare Automatismen. Das gibt allen mehr Selbstvertrauen und Sicherheit. Auch Upamecano hat kaum noch Wackelmomente.

„Ich sehe ihn sehr stabil. Er spielt eine hervorragende Saison. Er ist ein ganz wichtiger Faktor neben anderen Innenverteidigern, die auch gut spielen“, lobte Torwart und Kapitän Manuel Neuer. „Er gibt mir und uns Stabilität. Das ist ganz wichtig für unsere Mannschaft.“

Upamecano ist im Abwehrzentrum neben Minjae Kim, der in Glasgow aufgrund seiner Achillessehnenentzündung pausieren musste, gesetzt. Für die aggressive und fordernde Spielweise von Kompany ist er ein Schlüsselspieler. Upamecano verkörpert alle Eigenschaften, die ein moderner Weltklasse-Innenverteidiger braucht: Er ist schnell und agil, liebt es, hoch zu verteidigen, Eins-gegen-eins-Duelle sind sein Ding, auch im Spielaufbau übernimmt er mit vertikalen Zuspielen Verantwortung. Mit Kompany, der selbst auf Top-Niveau verteidigt hat, haben die Abwehrspieler zudem einen Coach, der Tipps geben kann. Und weiß, dass man auch mal Duelle verliert.

Fakt ist: Upamecano hat sein Potenzial noch nicht zu 100 Prozent ausgeschöpft. Es heißt, Abwehrspieler seien meist zwischen 27 und 32 Jahren auf ihrem höchsten Niveau. Kein Wunder also, dass sich Eberl & Co. bemühen, den 2026 auslaufenden Vertrag von Upamecano zu verlängern.
P. KESSLER UND M. BONKE

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