Timo Boll bangt ums Final Four
Düsseldorf – Timo Boll steht vor einer emotionalen Herausforderung: Im letzten Champions-League-Heimspiel seiner Karriere muss Borussia Düsseldorf gegen Alliance Nîmes/Montpellier trotz eines 3:0-Hinspielerfolgs um den Einzug ins Final Four zittern. Grund ist ein umstrittenes Regelwerk, das selbst klare Siege entwertet. „Das Spiel wird kein Selbstläufer“, warnt Boll vor dem Viertelfinal-Rückspiel am Sonntag (13 Uhr). Um ohne das sogenannte „Golden Match“ weiterzukommen, muss Düsseldorf mindestens zwei Einzel gewinnen. Manager Andreas Preuß hält das System für unsportlich: „Leistung wird nicht mehr belohnt.“ Auch Bolls langjähriger Nationalmannschaftkollege Patrick Franziska kritisiert die Regeländerungen scharf: „Manches fühlt sich an, als würde man beim Tennis nur noch bis drei spielen. Beim Junioren-Grand-Smash ging es zuletzt nur bis sieben statt elf – und eine Rundlauf-Variante stand auch im Raum. Irgendwann reicht es.“
Topspiel in der Handball-Bundesliga
Magdeburg – Die MT Melsungen tritt am Sonntag zum Topspiel in der Handball-Bundesliga beim SC Magdeburg an. Trotz der Heimstärke des Titelverteidigers und der bisherigen Negativ-Bilanz von nur sieben Siegen aus 39 Duellen reisen die Nordhessen mit Selbstvertrauen an. Melsungen führt die Tabelle mit 32:4 Punkten an und hat mit sieben Siegen in Folge Rückenwind, während der SCM nach drei Niederlagen in den letzten fünf Spielen unter Druck steht. Mit einem Sieg käme Melsungen der ersten Meisterschaft der Vereinsgeschichte einen Schritt näher – der Kampf um die Meisterschaft ist aber noch offen.
Littler siegt trotz Pfiffen der Zuschauer
Glasgow – Darts-Weltmeister Luke Littler feierte beim zweiten Premier-League-Spieltag in Glasgow seinen ersten Sieg. Der 18-jährige Titelverteidiger besiegte zunächst Rob Cross (6:5), dann Michael van Gerwen (6:2) und schließlich im Finale den Weltranglistenersten Luke Humphries (6:5). Während des Abends sorgten die Zuschauer mit lauten Pfiffen für eine hitzige Atmosphäre. Nachdem Caller Kirk Bevins die Fans aufforderte, ruhiger zu sein, wurde es nur noch lauter. Littler kritisierte die Situation scharf: „Das war schlecht, aber ich habe den Sieg geholt.“ Mit nun fünf Punkten steht Littler auf Platz zwei der Tabelle, hinter Humphries (8). Der Engländer spielte in allen seinen Matches über 100 Punkte im Schnitt, doch im ersten Duell gegen Cross lag er bereits mit 1:5 zurück, bevor er dessen vergebene Matchdarts ausnutzen konnte. Am 3. April ist die Premier League auch in Berlin zu Gast.