Glücklich über seinen WM-Platz: Aleix Linse. © Instagram
Saalbach – Kann man an einer Ski-WM teilnehmen, ohne jemals im Weltcup gefahren zu sein? Der niederländische Skifahrer Aleix Linse hat genau das geschafft. Dadurch, dass der österreichisch-holländische Marcel Hirscher aufgrund eines Kreuzbandrisses die Saison frühzeitig beenden musste, wird Team Oranje nun durch Slalomfahrer Linse vertreten.
Die Zusage für die alpinen Ski-Weltmeisterschaften in Saalbach-Hinterglemm erhielt der 23-Jährige erst Ende Januar. „Ich hatte mich qualifiziert, wusste aber lange nicht, ob es wirklich klappt“, erklärte der Niederländer, der in der Schweiz aufgewachsen ist. Denn in Samnaun befindet sich der Firmensitz seines Vaters Rodger, der als Spielerberater einst den Fussballstar Ruud van Nistelrooy zu Manchester United transferierte.
Linse verfolgte schon seit seiner Kindheit das Ziel, an einer Weltmeisterschaft teilzunehmen. Nach vielen Rückschlägen freut er sich nun umso mehr über seine Teilnahme: „Man schätzt es viel mehr“, sagt der Athlet. Bei FIS-Rennen zeigte er zuletzt seine Klasse, mit einem fünften Platz im Slalom und einem zweiten Platz im Riesenslalom.
„Egal ob man nun Odermatt heißt oder wie ich der Underdog ist – zur WM geht man immer mit einem gewissen Druck.“ Doch Linse bleibt entspannt: „Ich gebe mein Bestes und dann sehen wir, wo ich lande.“ Letzte Tipps holt er sich von seinem Schweizer Kollegen Thomas Tumler, der im Riesenslalom an den Start geht und im Team-Parallel Silber holte.
Der 23-Jährige gründete 2024 sein Skiteam „The Edge“ und hofft, mit der WM-Teilnahme den Skisport in seiner Heimat professionell etablieren zu können. Bei der letzten WM in Courchevel/Méribel waren mit Kira Derks und Maarten Meiners zwei Niederländer am Start, doch Meiners beendete 2023 seine Karriere. Die Niederlande warten seit 1950 auf ihre erste Medaille.
LINDA MÜLLER