Nur vier Minuten nach seiner Einwechslung traf Nabil Bentaleb zum 1:0. © Monier/AFP
Rennes – Nabil Bentaleb rannte quer über das Feld, schrie seine Freude in den französischen Nachthimmel – und wurde von seinen Mitspielern fast erdrückt. Am Ende eines „unglaublich“ emotionalen Abends, dem „filmreifen“ Comeback acht Monate nach seinem Herzstillstand, warf der frühere Schalker glückselig Küsschen ins Publikum. „Es ist unglaublich. Das sind Bilder, die ein Leben lang im Gedächtnis bleiben“, sagte Bentaleb bei DAZN.
Die französischen Medien feierten am Montagmorgen das „Herz von Lille“ (L’Équipe), eine Geschichte, die kitschig wie eine Seifenoper daherkommt. 243 Tage nachdem sein Herz plötzlich aufgehört hatte, Blut durch seinen Körper zu pumpen, kehrte Bentaleb am Sonntagabend zurück. Und wie! Erst die Einwechslung des algerischen Mittelfeldspielers in der 76. Minute des Ligaspiels bei Stade Rennes, keine vier Minuten später das Tor für seinen Jugendklub OSC Lille zur 1:0-Führung.
Am Ende gewann Lille 2:0, Bentaleb wurde – natürlich – als Spieler des Spiels ausgezeichnet. Lille-Trainer Bruno Génésio sprach von einer „filmreifen“ Story: „Das ist ein Moment, der für immer in die Geschichte des Klubs eingraviert bleiben wird, in seine und in unsere.“ Für Bentaleb, der von 2016 und 2021 für Schalke 04 in 82 Bundesliga-Spielen zwölf Tore erzielt hatte, war es seit seinem Wechsel 2023 der erste Treffer im OSC-Trikot. „Es gab Phasen, in denen wir uns alle gefragt haben, ob er wieder spielen würde oder nicht“, sagte Génésio über die Leidenszeit seines Spielers.
Die vergangenen Tage dürften sich für den 30-Jährigen dagegen wie ein Traum angefühlt haben. „Ich habe mir gesagt, dass ich der Mannschaft beim Stand von 0:0 helfen muss“, sagte Bentaleb: „Es gibt Dinge, die ich nicht vergesse, wenn ich mit dem Fußball aufhöre, das gehört dazu.“
SID