München – Noch ungefähr drei Wochen sind es, bis die DEL-Playoffs starten. Und in ganz Eishockey-Deutschland dürften sich die Trainer und Fans abseits der bayerischen Landeshauptstadt den Kopf über eine Frage zerbrechen: Wann verliert der EHC Red Bull München unter Don Jackson ein Spiel?
Vor einem Monat sah das unter Ex-Trainer Max Kaltenhauser noch anders aus. Der EHC agierte unbeständig. Seit 22. Januar aber ist Jackson zurück an der Bande. Und seitdem sind die Münchner nicht zu schlagen. „Wir denken wirklich nur von Spiel zu Spiel, es bringt uns nichts in die Vergangenheit und Zukunft zu schauen“, gibt Jackson als kleinen Einblick in sein momentanes Erfolgsrezept. Dabei schlug sein Team nicht nur Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte. Auch gegen Spitzenteam Berlin oder Tabellennachbarn Bremerhaven fanden der Club Wege zum Sieg.
Dass die mittlerweile sieben Spiele andauernde Siegesserie auch die Frankfurter nicht brechen werden, zeigte sich am Sonntag recht früh im Spiel. Die Dominanz des Heimteams war von Beginn an zu erkennen. Kamen die Löwen per Treffer wieder an die Münchner Führung ran, löste der Gastgeber die Handbremse und dominierte das Spiel erneut. So wurde der Sonntagnachmittag zur EHC-Party. Nicht nur konnten die Fans im SAP Garden den Ausbau der Erfolgssträhne feiern, auch sorgte der in den vergangenen Spielen treffsichere Yasin Ehliz mit seinen beiden Toren 128 und 129 dafür, dass er in der ewigen Torjägerliste des EHC auf Platz Eins vorrückte. Zudem lief Konrad Abeltshauser zum 500. Mal in seiner Karriere im Red-Bull-Jersey auf.
Einzelne Spieler oder Mannschaftsteile wollte Jackson während der Siegesserie aber nicht herausheben. Nicht einmal nur dem Team will er den Lauf momentan zuschreiben: „Jeder Einzelne steuert im Verein momentan zum Erfolg bei, alle werden dafür gebraucht“, sagt Jackson nach dem Spiel gegen Frankfurt.
Können die Münchner den Schwung mit in die Playoffs nehmen, ist mit ihnen im Titelkampf zu rechnen. Auch wenn Jacksons Truppe momentan wegen des schwachen Saisonstarts nur auf dem vierten Platz verweilt, gibt es wohl kein formstärkeres Team als die Roten Bullen.
Der wahre Härtetest wartet auf den EHC in der letzten Woche der regulären Saison. Dann kommt Top-Favorit Berlin nach München und es geht zum Derby zu Spitzenreiter Ingolstadt. Davor müssen Abeltshauser & Co. am Mittwoch nach Nürnberg (19.30 Uhr). Einer, der sich in Franken bestens auskennt, ist der neue Topscorer Ehliz. Der 32-Jährige spielte acht Jahre bei den Tigers.
DAVID KORBER