Steigerung am Schießstand

von Redaktion

Horn und Kühn machen Hoffnung für die Männer-Staffel

Neuer Trend: Weltmeister Eric Perrot lässt sich den Kopf rasieren. © Fife/AFP

Der beste Deutsche bei der WM: Philipp Horn bestätigt starke Leistung aus der Verfolgung und wird im Einzel Siebter. © Martin Schutt/dpa

Lenzerheide – Philipp Horn kämpfte bis zur Ziellinie um jede Sekunde, dann gratulierte er dem neuen Weltmeister Eric Perrot fair: Die deutschen Biathleten haben bei den Weltmeisterschaften in Lenzerheide wieder eine Medaille verpasst, sich aber stark verbessert gezeigt. Nach dem Debakel in Sprint und Verfolgung belegte am Mittwoch im Einzel Horn als bester DSV-Athlet Rang sieben (2 Schießfehler), deutliche Fortschritte am Schießstand machen Hoffnung auf einen versöhnlichen WM-Abschluss in den kommenden Tagen.

„Natürlich träumt man von den Medaillen. Das ist das, was bei der WM zählt“, sagte Horn am ARD-Mikrofon: „Mit zwei Fehlern hat man in der Regel nichts mit den Medaillen zu tun.“ Tatsächlich wäre mit einem Fehlversuch weniger aber sogar der Sprung auf den Bronzerang möglich gewesen. „Jetzt, wenn ich so drüber nachdenke, ärgert mich das unfassbar, weil das absolut drin gewesen wäre“, sagte der 30-jährige Thüringer zum möglichen Sprung auf das Podest: „Sowohl der Liegendfehler als auch der Stehendfehler waren komplett unnötig. So ist es im Biathlon, das muss ich akzeptieren.“

In der Verfolgung war Horn von Platz 44 auf 17 gestürmt – nun setzte sich der Aufwärtstrend fort. „Ich habe mich darauf besonnen, warum ich Biathlon mache. Weil es meine Leidenschaft ist, weil es Spaß macht“, sagte der beste DSV-Athlet.

Hinter Horn erreichte noch Johannes Kühn (2) als Zwölfter ein gutes Ergebnis. „Ich bin nicht unzufrieden. Mit 90 Prozent bin ich sehr zufrieden, für ganz vorne hätte ich mindestens einen weniger gebraucht“, sagte Kühn, der im Einzel erstmals im Rahmen der WM an den Start ging. Danilo Riethmüller (3) als 22. und David Zobel (2), der für den angeschlagenen Philipp Nawrath in die Mannschaft gerückt war, als 28. lagen weiter zurück.

Hinter Sieger Perrot, der von einem „unglaublichen“ Tag sprach, ging Silber an den Italiener Tommaso Giacomel (1), Bronze an Perrots Landsmann Quentin Fillon Maillet (3). Rekordweltmeister Johannes Thingnes Bö zeigte derweil erstmals eine schwächere Leistung in Lenzerheide. Mit drei Fehler beim ersten Schießen lag der norwegische Goldmedaillengewinner im Sprint und der Verfolgung früh weit zurück, am Ende verpasste der Dominator mit insgesamt fünf Schießfehlern eine vordere Platzierung deutlich.

Am Donnerstag (16.05 Uhr/ARD und Eurosport) geht es bei der WM mit der Single-Mixed-Staffel weiter. Der Wettbewerb ist aufgrund der kurzen Laufrunden von 1,5 Kilometern extrem schießlastig. Schnelles Schießen und Nachladen sind Grundvoraussetzung für die Chance auf Medaillen – die Rennen sind in der Regel sehr eng. Für das deutsche Team starten heute die dreifache Medaillengewinnerin Franziska Preuß und Justus Strelow.
SID

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