Als alle über ihn sprachen, war Joshua Kimmich am Sonntagabend längst nicht mehr in der Allianz Arena. Nach Verletzungen wird beim FC Bayern traditionell keine Zeit verloren, daher ging es für den angeschlagenen 30-Jährigen nach seiner Auswechslung schnell ins MRT. Einmal durchleuchten, einmal Entwarnung geben, bitte! – so war der Plan, der auch aufging. Denn keine 20 Stunden später verkündete der Verein die Diagnose: Sehnenreizung im hinteren, linken Oberschenkel. Verbunden mit der Therapie: „Vorerst kürzertreten.“ Wer Joshua Kimmich kennt, weiß, dass dieses „vorerst“ nicht allzu lange sein wird. Schon am Abend zuvor hatte Vincent Kompany Einblicke in das Arbeiten mit dem Mann gegeben, der immer spielen will. „Ich würde sagen“, erzählte der Bayern-Coach, dass er nicht ist wie jeder.“ Denn der Regisseur habe „ein unglaubliches Vermögen, immer wieder zu spielen und immer wieder bereit zu sein, immer wieder zu leisten“. Zufall ist es mit Sicherheit nicht, dass er bis zu seinem Aus in der 43. Minute beim 4:0 (1:0) gegen Frankfurt noch keine Minute der laufenden Saison verpasst hat. Am Freitag (20.30 Uhr) will er in Stuttgart wieder auf dem Platz stehen. „Vorerst“ ist Interpretationssache….
HLR, BOK