Der Playoff-Qualifikation schon nahe: Alexander Höller und Christoph Körner vom SC Riessersee. © Oliver Rabuser
SC Riessersee: Der Flow ist da und die Bühne für ein Weiterkommen bereitet. Im letzten Vorrundenspiel schoss sich der SC Riessersee für die Pre-Playoffs schon mal warm, zwei Tage später machte er im ersten von maximal drei möglichen Ausscheidungsspielen kurzen Prozess mit dem Herausforderer. Mit einem 6:2 wurde der EV Füssen nach Hause in den Königswinkel geschickt, wo der SCR am Dienstag seinerseits antreten muss und auf eine schnelle Entscheidung aus ist. Schließlich geht es bereits am kommenden Sonntag nach Tilburg oder Hannover zum Bord-Vertreter, da schadet etwas Müßiggang zwischendurch nicht.
Es war diese Saison der fünfte Sieg der Werdenfelser im Duell der Altmeister. Die Kräfteverhältnisse waren unstreitig. Riessersee trat offensiver weit gewitzter aus. Füssen machte defensiv trotz Goalie Benedikt Hötzinger dort weiter, wo es in Tölz beim 4:7 aufgehört hatte. Nur mit einem höheren Akzent auf aggressivem Körperspiel und Scharmützeln. Eine Rechnung, die nicht aufging.
Anders als die jüngste Personalie beim SCR. Coach Hunor Marton bleibt für zwei weitere Jahre Coach der Weißblauen. „Er ist der richtige Trainer für uns“, sagt Uli Maurer mit Blick auf die gewollte Konstanz auf dieser Position.
EC Peiting: Das Pre-Playoff in der Oberliga hat der EC Peiting dann doch noch recht souverän erreicht. Im letzten Hauptrundenspiel boten die Pfaffenwinkler dem ECDC Memmingen bei der 3:4-Niederlage nach Penaltyschießen einen großen Kampf. Doch im ersten Pre-Playoff-Duell mit dem EV Lindau hatte der ECP mit Schwierigkeiten zu kämpfen, die ihn schon die ganze Saison begleiteten: ein durch Ausfälle stark dezimierter Kader und eine eher harmlose Offensive.
Am Ende ging die Partie am Bodensee mit 2:5 verloren. Zu allem Überfluss handelte sich Samuel Payeur schon früh im ersten Drittel eine Spieldauerstrafe ein. Die Partie musste der ECP danach ohne Ausländer bestreiten, da auch Colin van den Hurk (gesperrt) und Felix Brassard (verletzt) fehlten. Es ehrt Coach John Sicinski, dass er auf diese ganzen Handicaps gar nicht einging, sondern stattdessen bei der Spielanalyse „zu viele Fehler“ monierte. Man habe es Lindau „bei den Gegentoren zu leicht gemacht“. Die Islanders konnten sich darüber hinaus auf einen überragenden Topscorer Zan Jezovsek verlassen.
Im Heimspiel am Dienstag (19.30 Uhr) muss für die Peitinger unbedingt ein Sieg her, um noch ein drittes Spiel (am Freitag in Lindau) zu erzwingen. Vor drei Jahren standen sich beide Teams im Pre-Play-off gegenüber – damals setzte sich der ECP durch.
Tölzer Löwen: Die Tölzer Löwen haben sich eine Woche Pause erarbeitet: Mit dem 7:4-Heimsieg gegen Füssen zum Abschluss der Vorrunde haben sie sich Rang fünf und den direkten Einzug in die Play-offs gesichert. Während sich die Verfolger auf den Plätzen sieben bis zehn durch die Pre-Playoffs spielen müssen, können die Tölzer bis März regenerieren. Die Best-of-fünf-Serie beginnt am Sonntag, 2. März, Gegner sind die Mosiktos Essen, Tabellenvierter der Nord-Gruppe. „Ich bin sehr froh, dass wir unser erstes Ziel erreicht haben, zumal die Saison mit ständigen Wechseln im Team und Verletzungen keine einfache war“, sagt Trainer Axel Kammerer.
Der Sieg gegen Füssen war kein Selbstläufer, weil die Gäste jede Tölzer Führung ausglichen und die Partie drehten. „Wir waren zwischendrin nicht konzentriert, schlecht in der eigenen Zone.“ Gerade in einer Füssener Druckphase holten allerdings Topi Piipponen und Egils Kalns per Doppelschlag die Führung zurück. Das kongeniale Sturmduo erlegte die Allgäuer fast im Alleingang: Der Finne schoss zwei Tore, legte drei auf, der lettische Neuzugang traf viermal – Kammerer: „nicht ganz alltäglich“ – und bereitete einen weiteren Treffer vor. „Wir haben die Tore zur richtigen Zeit gemacht.“ Mit dem zweiten Doppelschlag kurz nach der zweiten Pause kam Füssens Widerstand zum Erliegen.
PAUL HOPP, OLIVER RABUSER
NICK SCHEDER