Haching-Boss Manni Schwabl. © Sonntag/Feil/imago
Unerfreulich: die Entwicklung der Haching-Aktie.
Im uhlsport PARK in Unterhaching wird am Sonntag nicht gespielt. Die Partie gegen Rostock wurde abgesagt. © Wagner/IMAGO
Unterhaching – Die heile Welt der SpVgg Unterhaching – am Mittwoch wurde sie durch eine brisante Nachricht erschüttert. Das für Sonntag geplante Heimspiel gegen Hansa Rostock, das aufgrund einer fehlenden Genehmigung für ein Sicherheitskonzept abgesagt wurde, sorgt derzeit für Aufregung im Unterhachinger Uhlsport Park. Die Nachricht des Drittliga-Schlusslichts und des DFB am späten Mittwochnachmittag wirft Fragen auf.
Klar ist, dass ein unvollständiges Sicherheitskonzept die ausschlaggebende Rolle gespielt hat, dass das ursprünglich am kommenden Sonntag geplante Spiel abgesagt wurde. Bautechnische Gründe am Stadion, so wie sie aus Kreisen von Rostocker Verantwortlichen zu vernehmen waren, sind unwahrscheinlich. Vielmehr zielten Einschätzungen beteiligter Akteure auf eine unzureichende Absicherung durch Sicherheitspersonal im Stadion ab. Fehlende Finanzen des Vereins für ein passendes Sicherheitskonzept werden ebenso kolportiert wie eine mangelhafte Ordner-Organisation.
Die SpVgg schob die Verantwortung zunächst ab auf den Stadioneigentümer, nämlich der Gemeinde Unterhaching. Schließlich nahm SpVgg-Präsident Manfred Schwabl den Vorfall dann doch auf die eigene Kappe. „Der schwarze Peter liegt nur bei uns“, sagte Schwabl dem BR. Wolfgang Panzer, Unterhachings Erster Bürgermeister, spricht auf Anfrage von „keiner Einzelentscheidung“, sondern einer gemeinsamen Entscheidung mit wichtigen Vertretern der gemeindlichen Ordnungsbehörde, Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften. Nach Angaben der Gemeinde hatte die SpVgg eine gestellte Frist zur geforderten Überarbeitung des bisherigen Sicherheitskonzeptes verpasst, das der Drittligist dem DFB vor der Saison im Rahmen des Zulassungsverfahrens für die Saison eingereicht hatte. Die Polizei hat auf Anfrage bestätigt, das Konzept als „nicht ausreichend“ zu beurteilen. Die strapazierte Personallage bei Einsatzkräften rund um die Münchner Sicherheitskonferenz dürfte bei der Absage mit hineingespielt haben. Ebenso die jüngsten Ausschreitungen des Rostocker Spiels zuletzt gegen Dresden mit 51 verletzten Menschen nach Einsatz von Pyrotechnik, wenngleich Letzteres nach übereinstimmenden Meinungen nicht die entscheidende Rolle für die Spielabsetzung gespielt hat.
Solange ein neues Sicherheitskonzept nicht behördlich genehmigt ist, dürfen im Uhlsport Park keine Spiele mehr stattfinden. Und auch der vom DFB bereits in Aussicht gestellte Nachholtermin hängt von einer Genehmigung ab, ebenso drohende Konsequenzen, die der DFB erörtern wird. Anzeichen für eine verbesserte Situation bis zum nächsten Heimspiel am 11. März gegen Verl liegen zwar vor, dennoch müssen die Hachinger nun dringend ihre Aufgaben erledigen. Zumal eine Ausweichspielstätte aktuell nicht vorliegt und auch kaum zu organisierten sein dürfte. „Die Situation ist dann neu zu prüfen“, erklärt Panzer.
ROBERT M. FRANK