München – Crunchtime in der Basketball-Euroleague. Sechs Spiele hat der FC Bayern in dieser Hauptrunde noch vor sich. Zumindest die Play-Ins hat das Team von Trainer Gordon Herbert in der Tasche. Doch auch das dritte Viertelfinale binnen fünf Jahren ist greifbar nahe.
Die Ausgangslage: Mit 17 Siegen sind die Bayern Fünfter. Die Erfahrung zeigt: 20 Erfolge könnten, 21 werden zum Sprung in die Top-6 reichen. Und das Programm scheint günstig, die Bayern haben nur noch ein Duell mit einem Team aus der Spitzengruppe vor der Brust – zum Abschluss gegen Fenerbahce Istanbul (10. April). Und noch zwei weitere Spiele in der Festung SAP-Garden stehen aus: Kommenden Freitag gegen Efes Istanbul und am 27. März gegen Partizan Belgrad. Dreimal muss man reisen: Zum Pablo-Laso-Club Saski Baskonia (20.3.), zum FC Barcelona (25.3.) und schließlich zu Maccabi Tel Aviv (3.4.).
Das Problem: Das dünne Personal. Kevin Yebo verlässt den Club, Oscar da Silva ist verletzt, mit Stammcenter Devin Booker müssen die Bayern einen eigentlich Unersetzbaren ersetzen. Die Konsequenz: Carsen Edwards musste am Donnerstag gegen Roter Stern Belgrad 32 Minuten ran, Kapitän Vladimir Lucic sogar 37. Kollege Shabazz Napier (26 Minuten) witzelte: „Er spielt jetzt länger als sein Alter.“ (35). Allerdings: Weitere Ausfälle wären kaum zu verkraften.
Was für die Bayern spricht: Offensive Qualität zeigen die Münchner in dieser Saison schon lange, im Endspurt finden sie aber auch zunehmend zu defensiver Stabilität. Auch in der letztlich matchentscheidenden Phase im zweiten und dritten Viertel am Donnerstag drehten die Bayern Belgrad am eigenen Korb den Hahn zu. Und: die Münchner Führungskräfte wie Lucic, Edwards oder Napier nähern sich zum bestmöglichen Zeitpunkt der Topform. So wie Edwards: 29 Punkte in Paris, 30 gegen Roter Stern. Da verneigte sich auch Belgrads Coach Ioannis Stairopolous: „Er ist ein Spieler mit außergewöhnlichen Fähigkeiten.“
Prognose: „Es wird bis zuletzt eng bleiben“, sagte Napier. Doch: Die Bayern kommen als Sechster ins Ziel.
RP