Wie steht‘s in Iserlohn? Düsseldorf wartete vergeblich auf gute Nachrichten. © dpa/Rolf Vennenbernd
München – So sind sie, die letzten Spieltage in einer Liga. Sie schaffen Leid, Freud, Zorn, Jux und Tollerei – und nicht für alle ist die Saison vorbei, nicht in der Deutschen Eishockey Liga (DEL), denn jetzt beginnt sie ja erst, die Zeit der Entscheidungen für all jene, die sich über 52 Spieltage für die Playoffs qualifiziert haben. Und auch bei diesen Vereinen unterscheiden sich die Gemütslagen. Entschlossen sind die einen, Zweifel haben die anderen (auch wenn sie das nicht zugeben). Aber der Reihe nach.
Leid, Zorn, Ungewissheit: Die Düsseldorfer EG ist als 14. und Letzter der sportliche Absteiger. Der 3:0-Sieg über Wolfsburg war vergebens, denn die Augsburger Panther gewannen 3:2 in Iserlohn und wahrten den Vorsprung, der sich nicht in Punkten, aber der Tordifferenz ausdrückte. „Die DEG wird weiterleben!“, lautete die Videowürfel-Botschaft an die knapp 12000 Fans in PSD Bank Dome. Wenn in der DEL2 Kassel, Krefeld, Dresden, Rosenheim oder Landshut Meister werden sollten, war es das für Düsseldorf. Denn diese fünf Teams haben die Unterlagen für die DEL eingereicht. „Wir hoffen, dass Ravensburg es macht“, sagte unter Tränen DEG-Stürmer Alexander Blank. Der Dritte der DEL2 kann Düsseldorf retten. Doch aktuell steht der achtmalige Meister der Jahre 1967 bis 96 vor dem absoluten Nichts. Spieler- wie Sponsorenverträge gelten nur für die höchste Liga, jede Form der Zukunftsplanung, in der auch die bisherigen Münchner Spieler Jakob Weber und Filip Varejcka eine Rolle spielen, liegt auf Eis. Sportdirektor Niki Mondt schlug die Wut der Anhänger entgegen, weil er am Trainerneuling Steven Reinprecht festgehalten hatte („Ich hatte nicht das Gefühl, dass er der Fehler ist“).
Spaß und Freude: Die Augsburger Panther retteten sich mit Siegen über Düsseldorf und Iserlohn in der letzten DEL-Woche. Das wichtigste Tor der Saison erzielte Eigengewächs Christian Hanke – parallel spielt er für Peiting in der Oberliga. Für die Feier auf Iserlohner Eis verkleidete der verletzte Stürmer Riley Damiani sich als Maskottchen Datschi, und bei der Rückkehr nach Augsburg am Samstag um 6.35 Uhr warteten über hundert Fans. Ein wenig hatte der AEV auch auf Wolfsburger Schützenhilfe in Düsseldorf gehofft, doch die war ausgeblieben. Die Grizzlys, die vor zwei Jahren angekündigt hatten, sie bauten „eine Mannschaft für die Playoffs“, wurden Elfter. Saison beendet. Frankfurt schlüpfte als Zehnter ins Pre-Playoff-Feld.
München auswärts: Christian Winkler, Sportchef des EHC München, hatte den Eisbären Berlin für einen glatten Sieg in Mannheim einen bayerischen Kabinenabend in Aussicht gestellt. Berlin gewann nach Penaltyschießen, doch das Münchner Vorhaben, noch auf Platz vier zu springen und gegen Mannheim ins Viertelfinale mit einem Heimsieg zu starten, scheiterte am eigenen Unvermögen. In Straubing fehlte Trainer Don Jackson wegen der Hochzeit seiner Tochter, der Mannschaft fehlte der Drive zu konzentrierter Abwehrarbeit. Beim 3:6 am Pulverturm patzten unter anderem Ehliz und Eisenschmid.
GÜNTER KLEIN