Der nächste Mutmacher

von Redaktion

Couragiertes 1860 holt 0:0 in Wiesbaden – Löwen seit drei Spielen unbesiegt

Schön, aber nicht erfolgreich: Mittelfeldmann Deniz versucht es per Seitfallzieher. © Brueck/Imago

Wiesbaden – Allzu viele Gründe zur Freude haben die leidgeprüften Löwenfans auch in dieser Saison mal wieder nicht. Immerhin: Die weiten Heimfahrten bei Auswärtsspielen mit ihrem Verein traten die treuen Anhänger in den vergangenen Monaten selten als Verlierer an. So war es kaum verwunderlich, dass sich trotz undankbarer Anstoßzeit am Mittwochabend um 19 Uhr wieder mehr als tausend Gästefans aus München nach Wiesbaden aufmachten. Und der TSV 1860 enttäuschte seinen Anhang auch dieses Mal nicht, ergatterte einen Auswärtszähler beim 0:0 gegen die Hessen.

Sonntag das Heimspiel gegen den BVB II (1:0), gestern Abend in Wiesbaden, am Samstag (16.30 Uhr/MagentaSport live) gegen die SpVgg Unterhaching. Drei Partien in sechs Tagen. Dass dem ein oder anderen Akteur auf dem Rasen die große Belastung anzumerken sein würde, war bereits im Vorfeld klar. „Wir befinden uns in einer kurzen englischen Woche. Wer hier ein Offensivfeuerwerk erwartet hat, hat noch nicht so viel Dritte Liga gesehen. Es ist ein Abnutzungskampf“, erklärte Löwen-Co-Trainer Stefan Lex in der Halbzeitpause bei MagentaSport.

Besonders der Auftritt der Gastgeber, bei denen Ex-Löwe Fabian Greilinger erst Sekunden vor dem Abpfiff in die Partie kam, hinterließ ein großes Fragezeichen im ersten Durchgang. Mit einem Sieg hätten die Hessen möglicherweise nochmals in den Aufstiegskampf der 3. Liga eingreifen können. Doch Löwen-Keeper Marco Hiller hätte vor dem Seitenwechsel theoretisch auch in der Kabine bleiben können, so wenig Torgefahr strahlten die Wiesbadener aus. Und die Löwen? Liefen im Rahmen ihrer Möglichkeiten hoch an, ohne aus den resultierenden Ballgewinnen viel Kapital schlagen zu können. Eine Viertelstunde war vorüber, als sich 1860-Kreativkopf Tunay Deniz aus der Distanz ein Herz fasste, Wehen-Keeper Florian Stritzel lenkte den präzischen Schuss jedoch noch zur Ecke. Spektakulär wurde es nach einer halben Stunde, als Deniz es mit einem sehenswerten Seitfallzieher probierte, der jedoch nichts einbrachte.

Zur Pause reagierte Löwen-Coach Patrick Glöckner, brachte Patrick Hobsch für den unauffälligen Dickson Abiama, um mehr Wucht in der Offensive zu erzeugen. Beinahe wäre dieser Wechsel der geniale Schachzug zum Auswärtssieg geworden. Die Nachspielzeit lief bereits, als Hobsch im Sechzehner einen Ball freistehend aus der Drehung nahm, Stritzel jedoch nicht überwinden konnte. Zuvor hatten zwei direkte Standards von Deniz (Ecke) sowie Maximilian Wolfram (Freistoß) zumindest für etwas Gefahr gesorgt. Zittern musste der mitgereiste Löwenanhang über die komplette Spielzeit nur ein einziges Mal, als sich Hiller bei einem Eckball verschätzte, Wehen aber kein Profit daraus schlagen konnte.

Die Löwen können mit dem Punkt gut leben, sind seit drei Partien ungeschlagen. „Es tut gut, dass erneut die Null steht. Ich glaube, beide Teams hätten noch eine Stunde weiterspielen können, da wäre nichts mehr passiert“, zeigte sich Löwen-Kapitän Jesper Verlaat zufrieden.
MARCO BLANCO UCLES

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