RADSPORT

Leiden von Paris bis Nizza

von Redaktion

Schneefelder und harte Stürze: Die Fernfahrt verlangt den Fahrern alles ab

Gestürzt: Mattias Skjelmose. © Instagram

Starker Auftritt: Florian Lippowitz. © IMAGO/PINTENS

Auf dem Weg zum Zielort Auron passierten die Fahrer Schneefelder. © IMAGO/Vereecken

Nizza – Deutschlands Radsport-Hoffnung Florian Lipowitz hat mit dem zweiten Gesamtrang und dem Weißen Trikot als bester Jungprofi bei der schweren Rundfahrt Paris-Nizza seinen Aufstieg in die Weltspitze fortgesetzt. Der 24 Jahre alte Red-Bull-Fahrer lag in der Endabrechnung 1:15 Minuten hinter dem Amerikaner Matteo Jorgenson.

Lipowitz‘ größter Konkurrent um das Weiße Trikot, Mattias Skjelmose, musste die vorletzte Etappe am Samstag nach einem Zusammenstoß mit einer Straßenabsperrung verletzt aufgeben. Der Däne wurde mit einem Krankenwagen in eine Klink gebracht. Er habe aber immerhin „keine Brüche erlitten“, teilte sein Team Lidl-Trek nach Untersuchungen mit, er müsse nur „am Ellbogen genäht“ werden. „Letztes Jahr war es nur kalt, jetzt regnet es auch noch“, klagte Skjelmose, bevor es ihn im witterungsbedingt verkürzten Rennen erwischte.

Den Tagessieg am Samstag bei der Bergankunft auf 1.614 Meter Höhe in Auron sicherte sich der Australier Michael Storer vor Mauro Schmid aus der Schweiz und dem Deutschen Georg Steinhauser. Lipowitz kam bei Kälte und Schnee als Achter ins Ziel.

Bei Paris-Nizza bewies der Quereinsteiger, dass ihm Schnee und Regen keine Probleme bereiten. „Ich komme aus dem Wintersport, daher machen mir kalte Bedingungen nichts aus“, sagte der ehemalige Biathlet. Top-Favorit Jonas Vingegaard hatte mehr zu kämpfen, war am Donnerstag gestürzt und verletzte sich an der Hand. Der Däne trat daraufhin nicht mehr zur sechsten Etappe an.

Die letzte Etappe gewann US-Amerikaner Magnus Sheffield vor Jorgenson. Lipowitz erreichte als Sechster das Ziel, was den zweiten Gesamtplatz bedeutete – das beste Resultat seit Maximilian Schachmann, der das Rennen 2020 und 2021 gewonnen hatte. Mit solchen Leistungen darf er sich berechtigte Hoffnungen auf seine erste Teilnahme an der Tour de France machen. „Wir entdecken gerade, wozu er fähig ist“, sagte Patxi Vila als Sportlicher Leiter bei der Rundfahrt in Frankreich. Dass Lipowitz, der über einen großen Motor verfügt, lange Anstiege bewältigen kann, hat er bereits bei der Vuelta bewiesen. Nun zeigte er neue Qualitäten. „Ich war selbst überrascht, dass ich mit den Besten mithalten konnte, weil ich bei kurzen, steilen Anstiegen zu kämpfen habe“, sagte Lipowitz.

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