BOB-WM

Nummer 16 im Betonkanal

von Redaktion

König Friedrich bleibt auch im Chaos-Rennen unantastbar – auch Nolte triumphiert

Erster WM-Titel im Zweier: Laura Nolte (re.) mit Anschieberin Deborah Levi. © Wenig/dpa

Mal wieder vorne: Francesco Friedrich (re.) und sein Team. © Meyer/AFP

Lake Placid – Francesco Friedrich hämmerte überglücklich auf seinen Bob und fiel seinen Anschiebern dann in die Arme: Der Dominator hat sich vom Beton-Chaos und einer Wetterlotterie bei der WM in Lake Placid nicht aus der Ruhe bringen lassen und seiner Goldstory in der Eisrinne ein weiteres Erfolgskapitel hinzugefügt.

Eine Woche nach seinem Triumph im Zweier setzte sich der Sachse auch im Vierer vor seinem Dauerrivalen Johannes Lochner durch und untermauerte seine Vormachtstellung elf Monate vor den Olympischen Spielen eindrucksvoll. Für Friedrich war es der siebte WM-Titel im großen Schlitten in Folge und der 16. insgesamt, er bleibt unantastbar der beste Bobfahrer der Welt. Lochner gratulierte im Zielbereich fair. „Wir sind sehr zufrieden“, sagte Friedrich gewohnt routiniert.

Einen Tag nach dem Beton-Chaos – der zweite Lauf war annulliert worden, nachdem Lochner bei schmelzendem Eis in Kurve fünf über Beton gefahren war und sich „die ganze hintere Kufe“ ramponiert hatte – ließ Friedrich der Konkurrenz bei erneut deutlichen Plusgraden am Samstag keine Chance. Im vierten Durchgang riskierte er nichts mehr und lag am Ende 0,28 Sekunden vor dem Berchtesgadener Lochner. „Ich bin froh, dass es vorbei ist“, sagte Lochner, der starke vierte Lauf sei dennoch „gut fürs Ego“ gewesen. Nun freue er sich auf den Urlaub: „Ein paar Tage die Beine hochlegen – und dann geht das Chaos von vorne los.“ Dritter wurde der Brite Brad Hall (+0,48 Sekunden). Adam Ammour vom BRC Thüringen verpasste das Podium als Fünfter (+1,18) knapp.

Auch bei den deutschen Bob-Frauen sind die Aussichten auf die Winterspiele prächtig. Nach dem Golderfolg von Friedrich schoben die BSD-Damen einen Dreifachsieg im Zweier nach – angeführt von Laura Nolte. Die Gesamtweltcupführende brachte ihren Vorsprung nach den ersten beiden Läufen am Freitag sicher ins Ziel und steuerte souverän zu Gold. Kim Kalicki (+0,52 Sekunden) und Titelverteidigerin Lisa Buckwitz (+1,46) komplettierten das deutsche Podium.

„Wir sind sehr zufrieden. Der Titel hat uns noch gefehlt“, sagte die Siegerin, die mit Anschieberin Deborah Levi bereits nach den ersten beiden Läufen am Freitag die Führung übernommen.
SID

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