BASKETBALL

Bayern kämpft sich an die Spitze

von Redaktion

Die beiden Topscorer im Duell: Nelson Weidemann (r.) kam mit Ulm gegen Johannes Voigtmann und seine Bayern nicht vorbei. © IMAGO

München – Bei der knappen Niederlage in Bamberg vor einer Woche hat Bayern-Coach Gordon Herbert noch ordentlich routiert. Gegen den Tabellenführer aus Ulm ließ er wieder alle Topspieler ran: Schließlich ging es darum, eine Duftmarke zu setzen – auch hinsichtlich eines möglichen Playoff-Finals. Und die setzte der FC Bayern. In einem Duell auf Augenhöhe, aber nicht immer hochklassigen, setzte sich der amtierende Deutsche Meister mit 70:62 (28:30) durch.

Star-Point-Guard Carsen Edwards und Shabazz Napier saßen zunächst noch auf der Bank. Den Spielaufbau übernahmen Nick Weiler-Babb – sein Bruder Chris Babb spielte von 2015 bis 2017 in Ulm und war dort Publikumsliebling – und Andreas Obst. Auch Nachwuchsspieler Ivan Kharchenkov stand in der Starting-Five. Beide Teams kamen offensiv lange nicht in Fahrt, was zunächst vor allem an der starken Verteidigung lag. Auf Ulmer Seiten überzeugte der Ex-Münchner Karim Jallow mit guter Defense, zudem war der Nationalspieler an den sechs der ersten neun Punkte seines Teams beteiligt. Die Münchner machten Tobias Jensen als Schwachpunkt aus: Erst tanzte sich Kharchenkov vorbei, wenig später auch Justus Hollatz. Trotzdem wirkte das Topsiel zerfahren (10:11).

Nach dem ersten Viertel stand kurzzeitig nicht der Basketball im Fokus, sondern der Mann am Mikro. Hallensprecher Thomas Killian feierte ein Jubiläum, er heizte am Montagabend zum 500. Mal das Münchner Basketball-Publikum an. Geschäftsbührer Marco Pesic ehrte ihn mit einem Trikot mit der Rückennummer 500 und erzählte noch eine Anekdote über Killian: „Du hast nur ein Spiel verpasst. Das war bei der Geburt deiner Tochter. Da warst du entschuldigt.“

Im zweiten Abschnitt war das Spiel nicht mehr offensiv fahrig, sondern defensiv. Beide Seiten ließen einige leichte Punkte zu, in dieser Phase setzte sich der FCB aber das erste Mal leicht ab. Doch dank eines 10:0-Laufs, bei dem insbesondere der zweite Ex-Münchner Nelson Weidemann sein Talent aufblitzen ließ, gingen die Ulmer mit 30:28 in die Pause.

Die Gäste erwischten auch den besseren Start ins dritte Viertel und erhöhten schnell auf 36:28 – die höchste Führung des Spiels. Mit fünf schnellen Punkten in Folge von Kharchenkov verkürzten die Bayern aber schnell. Dass es offensiv weiterhin hackte lag auch an der Quote von außen – eigentlich eine Stärke der Münchner. Nur zwei ihrer 19 Versuche fanden bis hier hin ihr Ziel. Doch dann glich Napier mit zwei Dreiern in Folge wie aus dem Nichts aus. Jo Voigtmann brachte den FCB sogar in Führung (44:42). Dennoch ging es ausgeglichen (47:47) in den Schlussabschnitt. Und hier erspielten sich die Bayern bis in die Crunch-Time mühsam eine Fünf-Punkte-Führung und erhöhten diese durch ein schönes Zusammenspiel zwischen Napier und Voigtmann – mit zehn Zählern Münchens Topscorer – auf 64:57.
ALEXANDER VORMSTEIN

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