Die Welt feiert Kaiser Franz

von Redaktion

Top-Stars zu Gast: Beckenbauer Cup begeistert alle

Torwart-Legende: Iker Casillas. © IMAGO/Maul

Der Kaiser: Franz Beckenbauer. © Fassbender/dpa

Fanliebling: Arjen Robben. © IMAGO/Feil

Heidi und Sohn Joel Beckenbauer. © Langer/dpa

Kann noch immer zaubern: Bayern-Legende Franck Ribery (li.) im Spiel gegen die Oldies von Real Madrid. © Kolbert/Imago

Große Namen im Garden: Die Legenden von Dortmund, Stuttgart, Real & Co. © Langer/dpa

München – Kaiserliche Budenzauber war beim Beckenbauer Cup am Montagabend im SAP Garden angesagt: Zum Gedenken an den verstorbenen Franz Beckenbauer und zum 125-jährigen Vereinsjubiläum veranstaltete der FC Bayern ein Legenden-Turnier der Extraklasse. Mehr als 9 000 Zuschauer verfolgten das Geschehen auf dem Kunstrasen in der neuen Halle im Münchner Olympiapark. Die Alt-Stars des deutschen Rekordmeisters, Real Madrid, AC Mailand, Ajax Amsterdam, Borussia Dortmund und VfB Stuttgart stellten dabei eindrucksvoll unter Beweis, dass sie ihre fußballerischen Künste immer noch beherrschen.

Als Gastgeber kleckerten die Bayern nicht, sie klotzten mit großen Namen: Angeführt von Rekordnationalspieler Lothar Matthäus und trainiert von Weltmeister-Kapitän Philipp Lahm schickten die Münchner unter anderem Franck Ribéry, Arjen Robben, Rafinha, Giovane Elber, Paulo Sergio, Claudio Pizarro und Mark van Bommel in die zehnminütigen Fünf-gegen-Fünf Duelle. „So viele ehemalige Spieler, nicht nur vom FC Bayern, nehmen sich heute Zeit, um einem der Größten im Fußball die Ehre zu erweisen und seine Geschichte fortzuschreiben – auch wenn er leider nicht mehr unter uns ist, er schaut von oben zu und freut sich über die Veranstaltung“, sagte Matthäus.

Doch auch die weit gereisten Gegner hatte einige Weltstars im Gepäck: Die Königlichen aus Madrid konnten sich auf die Torwart-Künste des spanischen Rekord-Keepers Ilker Cassilas verlassen, vor ihm räumte die portugiesische Abwehrkante Pepe ab und auf dem Feld zog der Franzose Christian Karembeu die Fäden. „Es ist eine unglaubliche Atmosphäre. Ich freue mich sehr, hier zu sein und mit meinen alten Kollegen spielen zu können. Franz Beckenbauer hat genau das alles verdient. Für mich ist Franz Beckenbauer eine große Legende“, zeigte sich Pepe beeindruckt.

Doch auch die Mailänder standen den Madrilenen in Sachen Star-Schlussmann in Nichts nach und kamen mit dem langjährigen brasilianischen Nationaltorwart Dida. Für nationale Hochkaräter sorgten die Dortmunder mit Keeper Roman Weidenfeller, Weltmeister Kevin Großkreutz oder Jörg Heinrich als Trainer und Stuttgart mit Timo Hildebrand und Cacau. „Der ganze Körper bekommt eine Gänsehaut“, sagte Joel Beckenbauer am Mikrofon im SAP Garden. Es sei „unglaublich“, welche Fußball-Legenden für das Hallenturnier zugesagt hätten. Nach der Vorrunde trafen die Bayern im Halbfinale auf Dortmund und setzten sich knapp mit 2:0 in der Verlängerung durch. Im Endspiel wartete Real, das gegen den VfB mit 2:1 siegte. (Finale nach Drucklegung dieser Ausgabe).

Auch wenn fleißig gezaubert wurde, stand der sportliche Aspekt an diesem Abend freilich im Hintergrund. Denn: Die Erlöse des Beckenbauer Cups kommen der Franz-Beckenbauer-Stiftung zugute. „Wir sind voller Ehre und Stolz“, sagte der Sohn des „Kaisers“. „Ich habe meinen Vater ja nie live spielen sehen. Es ist unglaublich, in wie vielen Herzen er weiterlebt.“ Man wolle auch mit der Stiftung das Vermächtnis in die Welt tragen und ihn nicht vergessen lassen. „Wir werden die Arbeit von Franz für Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind, mit der Stiftung weiter fortführen“, sagte Heidi Beckenbauer.
M. BONKE, P. KESSLER

Artikel 6 von 11