Fliegende Dänin: Pernille Harder macht mit ihrem zweiten Treffer im Bundesliga-Gipfel alles klar – womit der Dreikampf um den Titel woll auf ein Duell Bayern vs. Frankfurt reduziert ist. © Löb/dpa
München – Die Frauen des FC Bayern München rissen die Arme hoch und feierten, die Fans sangen bereits von der dritten Meisterschaft in Folge. In einem intensiven und teilweise hart geführten Spitzenspiel hatten die Münchnerinnen soeben den VfL Wolfsburg durch einen Doppelpack von Pernille Harder und einen Treffer der eingewechselten Lea Schüller mit 3:1 besiegt und die großen Rivalinnen der letzten Jahre in der Tabelle auf sechs Punkte distanziert. „Es war eine sehr professionelle Leistung. Wir haben sehr kompakt gestanden und gut umgeschaltet. Am Ende hat Wolfsburg nochmal alles probiert, aber wir haben gut verteidigt“, zog Harder Fazit. Während Wolfsburg damit aus dem Meisterrennen ausgeschieden sein dürfte, kann Eintracht Frankfurt durch einen Sieg am Montag beim SC Freiburg (18 Uhr) wieder auf drei Punkte an die Bayern-Frauen heranrücken. „Wir wissen, dass es ein ganz wichtiger Sieg war. Aber wissen auch, dass wir die Meisterschaft noch nicht gewonnen haben“, erklärte Carolin Simon.
Weniger gut war die Stimmung im Stadion unmittelbar vor Anpfiff. „In den Farben getrennt – in der Sache vereint! Fußball für Fans, nicht fürs TV“, stand auf einem grünen und einem roten Plakat im Stehplatzbereich geschrieben, die Fans beider Mannschaften protestierten gegen die TV-bedingte Anstoßzeit am Freitag um 16:55 Uhr. Dass das mit 2.500 Zuschauerinnen und Zuschauern ausverkaufte Stadion auf dem Bayern-Campus für ein solches Top-Spiel eigentlich zu klein ist, wurde ebenfalls im Vorfeld von vielen Fans kritisiert. Es dauerte aber nicht lange, bis am Campus wieder gejubelt wurde. Alara Sehitler flankte aus dem rechten Halbfeld, Torjägerin Harder drückte den Ball am langen Pfosten über die Linie zum 1:0 (13.). Es dauerte eine gute halbe Stunde, bis Wolfsburg zur ersten guten Gelegenheit kam, Mahmutovic parierte aber stark mit dem Fuß gegen Jule Brand.
Nach der Halbzeit war wieder Harder (47.) zur Stelle, diesmal verwertete sie eine Hereingabe von Jovana Damnjanovic. Im Gegenzug hätte Lena Lattwein beinahe den Anschlusstreffer erzielt, ihr Distanzschuss klatschte an die Latte. Wenig später glänzte Harder als Vorbereiterin, Schüller verwertete die Hereingabe der Dänin zum 3:0 (69.). Nach dem Anschlusstreffer durch Ex-Bayern-Spielerin Lineth Beerensteyn (75.) drängte Wolfsburg auf einen weiteren Treffer, die Bayern-Frauen brachten den Sieg aber nach Hause. „Die Mannschaft wächst und entwickelt sich, ich bin heute sehr stolz auf das Team“, sagte Trainer Alexander Straus. Bereits am Dienstag steht mit dem Hinspiel des Viertelfinales der Champions League gegen Olympique Lyon (21 Uhr) schon das nächste Top-Spiel an, am Samstag empfangen die Bayern die TSG Hoffenheim zum Halbfinale des DFB-Pokals (14 Uhr).
CHRISTIAN STÜWE