Rudi bis 2028?

von Redaktion

„Papa“ Völler will doch bleiben

Schaute beim Training vorbei: Rudi Völler. © IMAGO

Dortmund – Rudi Völler genießt das Leben – und seinen Job. Am Mittwoch schaute er im Kaffee-Plausch mit dem verletzten Niclas Füllkrug als „Kiebitz“ beim Training der Nationalmannschaft zu, am Nachmittag ging es von Dortmund aus mit dem Flieger in seine zweite Heimat Italien, auch wenn es „nur“ Mailand ist und nicht sein über alles geliebtes Rom.

Läuft doch alles gar nicht so schlecht, hat sich der Sportdirektor des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wohl gedacht: Deshalb deutet er vor dem Nations-League-Viertelfinale gegen Italien sehr klar eine baldige Verlängerung seines Vertrags an. Das Traumduo Nagelsmann/Völler könnte gemeinsam bis zur EM 2028 weitermachen.

„Eigentlich hatte ich geplant, 2026 aufzuhören“, sagte der Weltmeister von 1990 im Express-Interview: „Aber ich bin ehrlich: Julian Nagelsmann, die Mannschaft und das gesamte Team sind mir ans Herz gewachsen.“ Er wolle die Italien-Spiele am Donnerstag bzw. Sonntag (in Dortmund) abwarten, „dann schauen wir weiter“. Das klingt arg nach zügigem Vollzug, auch wenn der DFB auf Nachfrage noch nicht bestätigen wollte.

Völler und Nagelsmann verbindet ein ausgezeichnetes Verhältnis, der Bundestrainer hat den erfahrenen Sportdirektor sogar schon als „Papa-Figur“ bezeichnet: „Er gibt mir die nötige Ruhe.“ Völler (64) wiederum sieht die Nationalmannschaft bei Nagelsmann in den allerbesten Händen – die allseits gelobte Ausdehnung des Trainervertrags bis 2028 hat ihn auch selbst ins Grübeln gebracht.

„Als wir die erneute Verlängerung im DFB-Präsidium verkündet haben, waren alle begeistert“, berichtete Völler: „Anschließend haben mich viele im Präsidium, angefangen bei Bernd Neuendorf und Hans-Joachim Watzke, gefragt, wie es denn bei mir aussehe. Auch Julian hatte mich schon das eine oder andere Mal darauf angesprochen.“

Das erinnert daran, wie Rudi Völler überhaupt an die Position gekommen ist. Damals, nach der Katastrophen-WM in Katar, als sich die Mitglieder der DFB-Taskforce die Köpfe heiß redeten, wer Oliver Bierhoffs Nachfolge antreten möge – und plötzlich alle Völler anschauten. Ja, Rudi, Sportdirektor: Warum denn eigentlich nicht Du? Ein Rudi Völler sagt nicht nein.
SID

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