Der Verein steht über allem

von Redaktion

Schwabl verteidigt Herrlich-Rauswurf – Haching im Pokalfinale

Anstrengende Saison: Zumindest im Totopokal läuft es für Schwabls Hachinger. © IMAGO

Unterhaching/Bamberg – Mit einer ganz knappen Pressemitteilung hat die SpVgg Unterhaching am Freitagabend die Trennung von Heiko Herrlich bestätigt. Der ehemalige Nationalspieler wurde nach dem Abschlusstraining für das Totopokal-Spiel beim Regionalliga-Vorletzten Eintracht Bamberg von seiner Aufgabe entbunden. Die „Unterschiede in der Wahrnehmung der sportlichen Ausrichtung“ seien unübersehbar gewesen, wurde Manfred Schwabl zitiert. Der geschasste Coach kam nicht zu Wort.

Am Samstag stellte sich der Präsident dann in der Halbzeit den Fragen von BR-Moderator Markus Othmer. „Der Zeitpunkt mag sehr, sehr außergewöhnlich klingen, aber meine Aufgabe ist nicht, Zeitpunkte zu bestimmen, sondern für den Verein das Beste zu machen. Nach bestem Wissen und Gewissen, weil der Verein im Endeffekt über allem steht und nicht Heiko Herrlich, Manfred Schwabl oder wer auch immer“, führte der 58-Jährige im TV-Interview aus.

„Meine Aufgabe ist auch nicht, jedem zu gefallen, sondern für den Verein zu entscheiden und das habe ich gestern gemacht“, sagte Schwabl zur Trennung nach 77 Tagen Amtszeit. Über die genauen Gründe beziehungsweise Gerüchte, Herrlich hätte sich mit Kapitän, Sportdirektor und Sohn Markus Schwabl überworfen, ließ sich das Hachinger Oberhaupt nicht aus: „Es waren ein paar Dinge, wo ich gesagt habe, da muss ich für den Verein entscheiden. Und das habe ich gemacht.“

Wie es bis Saisonende weitergeht, ließ Schwabl offen. In der kommenden Saison könnte Sven Bender den Job in der Vorstadt übernehmen. „Die Gespräche haben wir jetzt noch nicht geführt“, sagte er, aber Bender sei „sicherlich eine der interessantesten und nachvollziehbarsten Optionen“.

Der bisherige Co-Trainer feierte mit dem 3:1 in Bamberg seinen ersten Sieg als Cheftrainer und darf von der Teilnahme an der Hauptrunde im DFB-Pokal träumen. Nach der Beurlaubung von Marc Unterberger im Dezember hatte Bender in der 3. Liga interimsweise übernommen und zumindest beim 3:3 in Bielefeld einen Punkt ergattert.
JÖRG BULLINGER

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