Bayern-CEO Dreesen und Legende Elber (rechts) bei der Trophäen-Enthüllung in der FC Bayern World. © Imago, Privat
Die Bayern trainieren in Disney-World-Nähe.
Die Club-WM auf einen Blick: Bayern trifft in Gruppe C auf Auckland, Benfice und die Boca Juniors.
München – Die Club-WM wirft schon jetzt ihre Schatten voraus – auch beim FC Bayern. Organisatorisch ist das Turnier in den USA eine Mammut-Aufgabe für den deutschen Rekordmeister, immerhin ist die Mannschaft im Idealfall vier Wochen gemeinsam unterwegs. Das erste Gruppenspiel gegen Auckland City steigt am 15. Juni, das Finale findet am 13. Juli in New Jersey statt. Der FC Bayern bereitet sich bekanntlich in Orlando im US-Bundesstaat Florida auf das Turnier vor, dort haben die Münchner ihr Basecamp. „Von hier aus werden wir hoffentlich mehr als nur die drei Gruppenspiele bereisen“, sagte Vorstandschef Jan-Christian Dreesen am Montag im Rahmen der sogenannten Trophy Tour. Bis Dienstag ist die Siegertrophäe der Club-WM noch in der FC Bayern World ausgestellt.
Wie unsere Zeitung erfuhr, finden die Trainingseinheiten in der weltbekannten Disney World statt. Und zwar auf dem Gelände des „ESPN Wide World of Sports Complex“, einem 220 Hektar großem Mehrzweck-Sportkomplex. Passend dazu werden es die Bayern wohl zu Beginn des Turniers gestatten, dass die Familien der Spieler für einen gewissen Zeitraum im Basecamp bleiben dürfen. Da kann es nicht schaden, wenn die Disney World gleich ums Eck ist und die Bayern-Sprösslinge Mickey Maus einen Besuch abstatten können. „Wir wollen sportlich möglichst weit kommen. Es ist keine Lustreise, sondern eine echte Herausforderung. Trotzdem wollen wir es den Spielern so angenehm wie möglich machen, wenn sie diesen Stress direkt nach der Saison haben“, gibt Dreesen einen Einblick in die Reiseplanung: „Wir versuchen, von allen Welten das Beste zusammenzubringen. Damit wir am Ende möglichst viel erreichen. Die Spieler sind alle heiß. Wir wollen nicht nur teilnehmen, sondern gewinnen!“
Der CEO weiß: Je weiter die Münchner kommen, desto lauter klingelt die Kasse. Sollten die Bayern den Wettbewerb gewinnen, würden sie Prämien in Höhe von 120 Millionen Euro einstreichen. Das wäre ganz nach dem Geschmack des langjährigen Vorstandsvorsitzenden und heutigen Aufsichtsrats Karl-Heinz Rummenigge. „Es geht auch um Geld, viel Geld, und das ist ein Stück Motivation mehr“, sagte Kalle jüngst im Rahmen der Infinity League von Streaming-Anbieter DAZN über den sportlich nicht unumstrittenen Wettbewerb und ergänzte: „Wenn man dann zumindest die Möglichkeit hat, bei einem Turnier auch viel Geld zu verdienen, vor allen Dingen von Runde zu Runde, in der man weiterkommt, dann sollte man die Chance nutzen.“
Für das Team sei es laut Rummenigge wichtig, mit Freude in das Turnier zu gehen. „Man sollte motiviert auftreten“, sagte er und ergänzte: „Keiner würde sich gegen die schöne Trophäe wehren.“ Mit Blick auf die von Kritikern geäußerte Belastung für die Spieler verwies Rummenigge auf Franz Beckenbauer: „Ich zitiere da gerne meinen leider nicht mehr vorhandenen Freund Franz Beckenbauer, der immer gesagt hat, lieber spielen als trainieren.“
Ein fixes Startgeld in Höhe von 30 Millionen Dollar (27,8 Millionen Euro) ist dem FC Bayern alleine mit der Teilnahme garantiert. Bayern-Boss Dreesen schielt aber nicht nur auf die Finanzen, wie er betonte: „Es ist zuallererst für uns eine sportliche Herausforderung. Wenn der einzige Grund, teilzunehmen, ein finanzieller wäre, dann sollten wir das nicht tun.“
MANUEL BONKE
VINZENT TSCHIRPKE