Und am Ende jubelt Mannheim: Damit haben die Adler in diesem Viertelfinale Matchpuck. Spiel sechs steigt am Freitag in München. © IMAGO
Mannheim – Der plötzliche Tod kam spät, erst in der zweiten Verlängerung. In Minute 86 hielt Mannheims Mathias Plachta noch ein letztes Mal drauf. Und der Puck trudelte ins Münchner Tor. 4:3 – die Adler waren die großen Sieger in einem Spiel, das keinen Verlierer verdient hatte. Für den EHC Red Bull München wird es in diesem Viertelfinale damit brenzlig. Spiel 6 am Freitag (19.30 Uhr) muss man gewinnen, sonst folgt Mannheim den Berliner Eisbären (4:1 gegen Straubing) ins Halbfinale.
Dabei hatte der EHC das 0:2 vom Sonntag so git abgeschüttelt, machte von Beginn an die neutrale Zone ziemlich effektiv dicht. Das nahm Wind aus den Mannheimer Angriffen. Und es führte immer wieder zu wichtigen Scheibengewinnen. So wie in der fünften Minute als sich Max Daubner den Puck angelte. Jonathon Blum brachte ihn scharf in Richtung Tor, wo Philipp Varejcka am schnellsten schaltete – 1:0.
Das schöne war: Beide Teams besannen sich vor allem auf das, was sie letztlich doch am besten können: Eishockeyspielen. Und so wurde zumindest das erste Drittel zum sicherlich besten, was diese heiße Serie bislang zu bieten hatte. Mit reichlich Chancen auf beiden Seiten. Eine nutzte auch Mannheim – John Gilmour im Powerplay (9.).
Allerdings: Ähnlich wie am vergangenen Freitag nahm der EHC die Partie von Minute zu Minute besser in die Hand. Das zweite Drittel – es war eigentlich eine Demonstration eines Auswärtsspiels. Wenn die Münchner sich etwas vorwerfen mussten, dann, dass man aus der Vielzahl an Chancen nicht mehr machte als Nico Krämmers 2:1 (23.).
Das ging ins Auge, denn Mannheim startete mit einem Doppelschlag in den Schlussabschnitt. Bitter allerdings: Die Münchner hatten sich eigentlich mit Mann und Maus erfolgreich gegen eine Drei gegen Fünf-Unterzahl gestemmt. Aber just in dem Moment, in dem sich die Tür der Strafbank öffnete, hämmerte Mannheims Mathias Plachta die Scheibe ins Netz (43.). Und nicht genug damit: Kris Benett krönte das Adler-Hoch mit dem 3:2 (45.).
München reagierte unbeeindruckt, spielte geduldig seine Angriffe aus. Und belohnte sich selbst – Adam Brooks drückte feines Zuspiel von Maxi Kastner über die Linie und erzwang die Verlängerung. Und da hatten die Adler das bessere Ende.
PATRICK REICHELT