UNTERHACHING

Stadion: ja, Bender: jein

von Redaktion

Wunschlösung ohne Lizenz: Sven Bender. © Imago

Unterhaching – Allzu viele gute Nachrichten konnte die SpVgg Unterhaching in den letzten Wochen, oder eher Monaten, nicht verkünden. Da war die Pressemitteilung, dass die Partie gegen Alemannia Aachen am Samstag (14:00 Uhr) stattfinden kann, schon eine kleine Wohltat für den Vorstadt-Kosmos. Auch für die weiteren Heimspiele, u.a. kommen noch Bielefeld und Cottbus mit vielen Fans, gibt es zumindest schon mal hellgrünes Licht. Am Montag findet ein weiteres Treffen zwischen dem Verein und Mitarbeitern der Gemeinde statt, dann sollen letzte Formulierungen angepasst.

Generell ging es bei dem nicht genehmigten Sicherheitskonzept nie um bauliche, sondern „redaktionelle Themen“, wie aus dem Vereinsumfeld zu hören ist. Das Thema Stadion ist also schon mal so gut wie abgehakt, wie sieht es beim Trainer aus?

Bekanntlich saß Heiko Herrlich am vergangenen Freitag schon nicht mehr im Bus auf dem Weg Richtung Bamberg. Unter der Woche hatte sich abgezeichnet, dass Herrlich im Halbfinale des Toto-Pokals nicht auf Johannes Geis und Simon Skarlatidis setzen wollte. Dabei hatte der Verein eine Standardschwäche bei den Bambergern spezialisiert, und dann in der wichtigen Partie auf zwei Spezialisten verzichten?

Herrlich wurde freigestellt, die Hachinger gewannen mit 3:1 im Fuchs-Park-Stadion, auch dank Tor-Beteiligungen von Skarlatidis und Geis. Rund um die Derby-Niederlage gegen den TSV 1860 hatte es schon heftige Wortgefechte zwischen Herrlich und Sportdirektor sowie Kapitän Markus Schwabl gegeben. Doch im Endeffekt führte die Debatte um die Aufstellung zur Entlassung. Zum Abschied gab es einen Handschlag zwischen Präsident Schwabl und Herrlich, der gefeuerte Trainer soll nach der Bamberg-Partie auch noch zum Sieg gratuliert haben, Profi eben.

Die Wunschlösung für den Trainerposten ist nun Sven Bender, auch für die kommende Saison in der (hierauf wird es wohl hinauslaufen) Regionalliga. Bender soll zum neuen Sandro Wagner aufgebaut werden, der Haching als Sprungbrett für die weitere Laufbahn als Übungsleiter nutzen kann. Doch der Rosenheimer verfügt noch nicht über die nötige Lizenz. Bei Marc Unterberger zahlte Haching damals eine Grundstrafe von 10 000 Euro und 3500 Euro für jedes weitere Spiel. Bei einem Wiederholungsfall könnte die Strafe höher ausfallen, 5000 Euro pro Spiel stehen im Raum. Der Verein befindet sich in Gesprächen mit dem Deutschen-Fußball-Bund.

Eine weitere Option wäre, wie die SZ bereits berichtete, eine Doppelspitze aus Bender und Vitali Matvienko. Der U16-Trainer der Hachinger soll derzeit den Lehrgang zur Prolizenz in Georgien absolvieren. Ob das zählt und so funktioniert, ist aber noch nicht sicher. Auch hierzu laufen Gespräche mit dem DFB. Bis zum 8. April soll und muss die Entscheidung fallen. Da ist sie also wieder, die Hoffnung auf ein paar positive Nachrichten in der Welt der Spielvereinigung.
NICO-MARIUS SCHMITZ

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