Der Österreicher Fabian Schubert (re.) wäre auch eine Option. © Sampics
Trickreich, aber noch torlos: Dickson Abiama. © Sampics (2)
Bitter: Patrick Hobsch (r.) und Maximilian Wolfram fehlen gesperrt.
München – Der FC Bayern ohne Harry Kane und Michael Olise, Leverkusen ohne Patrick Schick und Florian Wirtz? Selbst die beiden Überfliegerteams aus der Fußball-Bundesliga mit ihren hochkarätigen Kadern hätten Probleme, die beiden besten Scorer des Teams angemessen zu ersetzen. Genau diese Herkulesaufgabe kommt jedoch nun auf 1860-Coach Patrick Glöckner zu. Wenn die Löwen am Samstag (14 Uhr) in Osnabrück den nächsten Schritt in Richtung Drittliga-Klassenerhalt machen wollen, werden zwei wichtige Spieler nicht mit von der Partie sein: Patrick Hobsch (sieben Tore, fünf Vorlagen) und Maximilian Wolfram (acht Treffer, fünf Assists).
Beide Angreifer fehlen an der stimmungsvollen Bremer Brücke gesperrt. Ein taktisches Foul gegen Unterhaching (2:1) verhinderte jeweils den Einsatz an der Bremer Brücke. Während es bei Hobsch, der im Winter schon kurz vor einem Wechsel zu Liga-Konkurrent Rot-Weiss Essen stand, die fünfte Gelbe Karte nach sich zog, zückte Referee Assad Nouhoum bei Wolfram zum Entsetzen der Löwen ohne zu zögern glatt Rot – zwei Spiele Sperre.
„Das ist ja noch nicht einmal eine gelbe Karte. Dafür Rot zu geben, das ist ein absoluter Witz“, tobte Glöckner kurz nach dem Spiel bei MagentaSport. Mit einigen Tagen Abstand erklärte der Coach am Dienstag nach dem Training: „Das Foul ist nicht so schwerwiegend, dass der Schiedsrichter Rot geben muss. Letztendlich war es ein dummes Foul, da sind wir uns einig. Wir müssen die Sperre jetzt akzeptieren. Nach Ausreden zu suchen, bringt nichts. Ich vertraue den Spielern, die nachrücken.“
Genau das ist die Frage dieser Tage bei den Löwen: Wer rückt nun nach für die gesperrten Topscorer? Glöckner spricht von zwei Optionen, zwischen denen er sich nach den Eindrücken der Trainingswoche entscheiden muss. Namen nannte der Coach zwar nicht, doch dürfte es sich dabei um Fabian Schubert oder Dickson Abiama handeln. Beim 0:2 in Ulm versuchte sich Schubert im Angriff – wenig erfolgreich.
Gegen den Zweitligisten probte Glöckner bereits den Ernstfall ohne Hobsch und Wolfram. Das Fehlen der treffsichersten Stürmer machte sich bemerkbar.
„Ulm hatte zwei Torchancen und macht zwei Tore. Wir hatten sieben Möglichkeiten, treffen aber nicht. Das muss besser werden. Wir müssen unbedingt an unserer Zielstrebigkeit arbeiten.“
Vieles spricht also dafür, dass Glöckner in Osnabrück eine andere Herangehensweise wählt. Gut möglich, dass Winter-Neuzugang Abiama, der bislang überzeugt, aber noch auf seinen ersten Treffer im Löwen-Dress wartet, eine Chance in vorderster Linie erhält. „Man sieht, dass er sich entwickelt, eine bessere Bindung zu seinen Mitspielern bekommt. Jetzt gegen Unterhaching konnte er sich mit seiner Torvorlage belohnen. Da müsste der nächste Schritt eigentlich mal ein Tor sein“, zeigt sich Glöckner optimistisch.
So oder so: Der Löwen-Coach sieht seine Mannschaft inzwischen so gefestigt, auch mit personellen Rückschlägen umgehen zu können. „Es gibt keine Ausreden, kein Nachlassen. Ich habe von vornherein gesagt: Wir wollen 46 Punkte, das ist unser Auftrag und alles andere interessiert mich nicht.“ Die große Chance am Samstag, für die Löwen aus der zweiten Reihe, sich ins Rampenlicht zu spielen.
MARCO BLANCO UCLES