Kreuzband-Zoff wegen Davies

von Redaktion

Kanada-Verband wehrt sich: „Wohlbefinden des Spielers an erster Stelle“

München – Der Zoff um die schwere Verletzung von Alphonso Davies geht in die nächste Runde. Der Linksverteidiger des FC Bayern zog sich im Nations-League-Spiel der kanadischen Nationalmannschaft gegen die USA (2:1) einen Kreuzbandriss im rechten Knie zu und fällt damit rund sieben Monate aus. Daraufhin hatte sein Berater Nedal Huoseh in unserer Zeitung schwere Kritik am kanadischen Verband geäußert. Tenor: Davies, der schon im Spiel davor gegen Mexiko Probleme am Oberschenkel hatte, hätte gegen die USA gar nicht spielen dürfen.

„Ich war überrascht, dass er anfing, denn er hatte mitgeteilt, dass er nicht in der Lage sei, zu beginnen“, sagte Huoseh und kritisierte insbesondere Nationaltrainer Jesse Marsch, den früheren Coach von RB Leipzig. Ein Vorwurf, den der kanadische Fußballverband nicht stehen lassen möchte.

„Die Trainer und das erfahrene medizinische Personal von Canada Soccer sind echte Profis und haben die Sicherheit und das Wohlbefinden der Spieler stets an erste Stelle gesetzt. Jeder, der das Gegenteil behauptet, liegt falsch“, teilte Mediendirektor Paulo Senra mit.

Stellt sich die Frage: Warum ist den kanadischen Ärzten der Kreuzbandriss nicht schon direkt nach dem Länderspiel gegen die USA aufgefallen? Co-Trainer Maruo Biello gab zunächst Entwarnung. Daher ging man auch beim FC Bayern anfangs von keiner schweren Verletzung aus und moderierte die Verletzung als nicht allzu tragisch ab. Nach eingehender Untersuchung des Spielers in München folgte aber die traurige Gewissheit: Davies fällt monatelang aus.
P. KESSLER, M. BONKE

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