Kein Konzept für dauerhaften Erfolg gefunden: Marco Rose im Kreis seiner Spieler. © dpa/Federico Gambarini
Mönchengladbach/Leipzig – Marco Rose sprach nach dem neuerlichen Tiefpunkt von einem „kleinen Schalter im Kopf“. Die Chance, diesen im Saisonendspurt bei seinem Team noch einmal umzulegen, bekommt er nicht. RB Leipzig hat am Tag nach dem 0:1 bei Borussia Mönchengladbach auf die sportliche Krise reagiert und seinen Cheftrainer mit sofortiger Wirkung freigestellt.
Auch Roses Co-Trainer Alexander Zickler, Marco Kurth und Frank Geideck sowie Frank Aehlig, Leiter der Lizenzspielerabteilung, wurden entlassen. Wer die Nachfolge übernimmt und am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF und Sky) im DFB-Pokal-Halbfinale beim VfL Stuttgart auf der Bank sitzen wird, ließ der Club zunächst offen.
„Wir haben sehr lange an die Konstellation mit Marco und seinem Team geglaubt und bis zuletzt alles versucht, gemeinsam die Trendwende zu schaffen“, sagte Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer. „Angesichts der Entwicklung und der ausbleibenden Ergebnisse sind wir allerdings fest davon überzeugt, dass wir für die verbleibenden Spiele einen neuen Impuls benötigen, um unsere Saisonziele zu erreichen.“ Eine mögliche langfristige Lösung ist Roger Schmidt. Der im RB-Kosmos nicht unbekannte Coach stünde nach eigenen Worten aber erst ab Sommer zur Verfügung. Übergangsweise könnte Zsolt Löw (45) kommen. Der frühere Assistent von Thomas Tuchel in Paris, beim FC Chelsea und dem FC Bayern arbeitet derzeit im Team von Red-Bull-Fußballchef Jürgen Klopp.
Aus den vergangenen elf Spielen in der Liga holte RB nur zwei Siege und läuft als Tabellensechster den eigenen Ansprüchen hinterher. In der Champions League scheiterte man mit nur einem Sieg aus acht Spielen schon in der Gruppenphase, die erneute Qualifikation für die Königsklasse ist in akuter Gefahr.
Rose stand bereits im Dezember und Februar vor dem Aus, festigte seinen Job aber jeweils durch Siege im Pokal gegen Eintracht Frankfurt (Achtelfinale/3:0) und den VfL Wolfsburg (Viertelfinale/1:0). Nun ist ausgerechnet vor dem Pokal-Halbfinale Schluss. Schäfer bedankte sich bei Rose für „die gemeinsamen Erfolge und den Einsatz für unseren Club“.
Rose, der in Leipzig geboren wurde, hatte RB Anfang September 2022 als Nachfolger von Domenico Tedesco in einer schwierigen Situation übernommen und zurück in die Erfolgsspur geführt. Er stand in 125 Spielen an der Seitenlinie. Unter seiner Führung qualifizierte sich das Team zweimal für die Königsklasse und gewann 2023 DFB-Pokal sowie Supercup. In der Bundesliga hatte Rose zuvor auch Borussia Mönchengladbach (2018 bis 2021) sowie Borussia Dortmund (2021/22) trainiert.
SID