EHC will umbauen – bleibt Jackson?

von Redaktion

Trainer deutet nach dem Saison-Aus sein Interesse an einem Verbleib an

Doch noch ein Jahr? Jackson würde es nach seiner Teilzeit-Rückkehr zumindest reizen. © Asendorpf/dpa

München – Am Ende hieß es beim EHC Red Bull München also doch wieder Wunden lecken. Man musste betreten anderen zuschauen, wie sie den Vorstoß in die nächste Runde bejubelten. Und wollte sich mit dem Warum eigentlich gar nicht befassen. Es lag ohnehin auf der Hand. Man hatte die Dinge in der Serie gegen die Mannheimer Adler letztlich vor allem selbst aus der Hand gegeben.

„Du musst in den Playoffs Wege finden, notfalls auch einmal ein dreckiges Tor zu erzielen“, sagte Kapitän Patrick Hager, „die haben wir nicht gefunden und dann kannst du eben nicht gewinnen.“ Vor allem bei den beiden letztlich entscheidenden Heimniederlagen in den Spielen vier und sechs war das so. Man betrieb viel Aufwand, doch mehr als Andi Eders 1:2 am Freitag sprang nicht heraus.

Wobei der Verlauf des Viertelfinales dann doch irgendwie passte, zu einer weiteren merkwürdigen Saison. In der der EHC durchaus immer wieder sein Potenzial aufblitzen ließ, in der man sich aber auch immer wieder selbst ausbremste. Gleich drei Trainer versuchten sich mit dem Missverständnis Toni Söderholm, Max Kaltenhauser und Rückkehrer Don Jackson. „Andere Mannschaften entwickeln sich über die ganze Saison weg“, sagte Hager, „das hatten wir so nicht, das macht es natürlich nicht einfacher.“

Es wird der Punkt sein, in dem man nun zeitnah für Stabilität sorgen wollen wird. Und es ist durchaus möglich, dass aus der Übergangs- vielleicht doch noch mal eine Dauerlösung wird. Jackson jedenfalls ließ am Freitag durchblicken, dass er einem Verbleib in der ersten Reihe nicht abgeneigt wäre. „Es ist eine schwere Entscheidung und ich muss erst einmal mit meiner Frau sprechen“, deutete er an. Aber man werde in den nächsten Tagen auch über diese Option reden.

In der Mannschaft selbst wird es wohl anders aussehen. Manager Christian Winkler will in den nächsten Tagen zwar erst einmal die Saison analysieren. Doch er kündigte schon kurz nach dem Aus an, dass „der Umbruch größer ausfallen wird als zuletzt.“ Was nicht auf das sportliche Abschneiden zurückzuführen sei, sondern „geplant.“ Das ist natürlich auch ein Hinweis auf die Altersstruktur des Kaders. Gleich mehrere Akteure sind im Bereich Mitte 30. Jonathon Blum (36) soll selbst mit dem Karriereende liebäugeln. Ben Smith (36) testet sich nach seiner schweren Ellenbogenverletzung schon seit Monaten als Assistenztrainer aus. Trevor Parkes (bald 34) absolvierte nach seinem Kreuzbandriss in dieser Saison kein einziges Spiel. Auch Hager wird immer Sommer 37. Der Münchner Anführer deutete ja immer wieder Ambitionen auf eine weitere Olympiateilnahme im kommenden Winter an. Für sich selbst hat er schon eine Entscheidung getroffen. Doch auch er verwies auf ein zu erwartendes Statement des Vereins, das wohl erst nach dem Saisonabschlussfest am kommenden Samstag erwartet wird. .

Erste Neuzugänge immerhin sickerten bereits in den vergangenen Wochen durch. Der US-Amerikaner Brady Ferguson (zuletzt Rögle/Schweden) wurde schon bei einer ersten Visite in München gesichtet und zeigte dabei auch seine Kinder bei Instagram mit EHC-Merchandise. Daneben soll auch Torjäger Jeremy McKenna demnächst von Nürnberg nach München umziehen. Ebenso wie Luis Schinko (Wolfsburg) und Fabio Wagner, der mit Hauptrundenmeister Ingolstadt ab Mittwoch gegen die Kölner Haie noch um den Finaleinzug kämpft.
RP

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