Ende, Legende?

von Redaktion

Wohl kein neuer Vertrag für Bayern-Urgestein Thomas Müller

Die Müller-Millionen sollen beim Rekordmeister eingespart werden. © Imago

München – Der urbayerische Alptraum scheint wahr zu werden: Thomas Müller und der FC Bayern werden am Ende der Saison wohl getrennte Wege gehen. Nach 17 Profi-Jahren erhält der 35-Jährige laut „Kicker“ keinen neuen Vertrag mehr und bekam diesen Beschluss auch schon mitgeteilt. So endgültig ist die Entscheidung zwar noch nicht, nach unseren Informationen entspricht die Tendenz jedoch den Tatsachen. Das hat in erster Linie mit dem üppigen Millionengehalt von Müller zu tun, das vor allem der mächtige Aufsichtsrat und allen voran Uli Hoeneß einsparen möchte.

Eberl-Hoeneß-Zwist?

Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus sieht in der Causa Müller einen Zwist zwischen Sportvorstand Max Eberl und seinem Ehrenpräsidenten. „Ich glaube, Max Eberl und Uli Hoeneß sprechen nicht alles ab. Es sieht so aus, als würde die Chemie nicht ganz stimmen, als sei es nicht so harmonisch in der Führung, wie man es sich in einem Unternehmen, dass der FC Bayern ja ist, wünscht“, sagt Matthäus via „Bild“ und erklärt: „In Uli brodelt etwas, das merkt man. Auch weil er sich Sorgen um die Finanzen macht. Das Festgeldkonto wird immer weniger, damit ist er nicht zufrieden. Das wäre ich auch nicht, wenn ich als Vater Geld verdient hätte und meine Kinder verprassen es…“

Der Rat von Lothar an die Bayern-Führung: „Mit verdienstvollen Spielern muss man offen und ehrlich umgehen. Das ist in der Vergangenheit nicht immer passiert. Bayern darf es auf keinen Fall verpassen, die Beziehung mit Thomas so zu pflegen, dass er später bereit ist einen wichtigen Posten im Verein zu übernehmen.“

Sollten die Müller-Millionen künftig eingespart werden, könnte das Geld womöglich in eine Vertragsverlängerung von Leroy Sané reinvestiert werden. Immerhin trumpfte der Linksfuß beim 3:2 (1:1) gegen St. Pauli auf. Mit seinem Doppelpack gegen den Kiez-Club steht Sané jetzt bei neun Bundesligatreffern – persönlicher Rekord. Mit vier Torvorlagen kommt der Nationalspieler auf 13 Scorer-Punkte, nur Jamal Musiala (15), Michael Olise (21) und Harry Kane (33) haben mehr.

Bleibt die Frage, ob diese Zahlen für die von ihm erhoffte Vertragsverlängerung reichen. „Mich interessiert mehr, dass wir gewonnen haben und dass ich der Mannschaft helfen kann. Mir geht es darum, dass wir als Mannschaft ein gutes Spiel spielen“, sagte Sané nach der Partie und ergänzte: „Am Ende kommen wir alle zusammen und finden eine Lösung.“ Was den Spieler diesbezüglich so zuversichtlich stimmt? „Im Hintergrund läuft schon alles. Wir besprechen alles!“

Die Nummer zehn des deutschen Rekordmeisters versichert, dass er mehr in der Gegenwart als in der Zukunft lebt: „Wie gesagt: Ich versuche einfach, meine Leistung zu bringen. Wir sind jetzt in einer Phase, in der es wichtig wird. Darauf arbeiten wir in einer Saison immer hin. Ich versuche, es zu genießen und das Beste daraus zu machen.“

Dass Sané optimistisch ist, auch über den Sommer 2025 hinaus das Bayern-Trikot zu tragen, war zwischen den Zeilen deutlich zu hören. Bleibt die Frage, ob die Bosse das ähnlich sehen? Als CEO Dreesen auf die Leistung des Linksfuß angesprochen wurde, meinte er lediglich: „Er hat mir gut gefallen, insbesondere in der zweiten Halbzeit. Die erste war jetzt nicht unbedingt seine beste.“ Sané muss also weiter Zählbares liefern.
MANUEL BONKE

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