Finale, das man verfilmen müsste

von Redaktion

Erding Gladiators steigen in die Eishockey-Oberliga auf

Siebtes Spiel, Verlängerung –und die Ekstase nach Cheyne Mathesons Siegtor. © Christian Riedel

Erding – Was haben die Erding Gladiators dem FC Bayern voraus? Sie haben ihr „Finale dahoam“ schon erreicht – und gewonnen. In einer denkwürdigen Finalserie, die über die vollen sieben Spiele ging, hatte die Mannschaft von Trainer Thomas Daffner die Nase am Ende hauchdünn vorn gegen den EHC Königsbrunn, den Meister von 2023 und 2024. Damit sind die Erdinger sportlicher Aufsteiger in die Oberliga Süd.

Es standen die beiden Mannschaften im Finale, die bereits in der Vorrunde die Eishockey-Bayernliga dominiert hatten. Erding Erster mit 73 Punkten, Königsbrunn Zweiter mit 64 Zählern.

Die Gladiators hatten im Viertelfinale erheblich Mühe mit dem HC Landsberg und mussten über die volle Distanz von sieben Spielen gehen. Schneller ging es gegen den TEV Miesbach, der mit 4:0 „gesweept“ wurde. Königsbrunn benötigte sechs Spiele gegen die Peißenberg Miners und vier gegen den VfE Ulm/Neu-Ulm.

Es folgte eine Finalserie, von der Gladiators-Coach Daffner am Ende sagte: „Die müsste man eigentlich verfilmen.“ Zweimal waren die Erdinger bei ihrem großen Ziel Meisterschaft und Oberligaaufstieg zuletzt gescheitert, einmal an Miesbach und einmal an Königsbrunn.

Diesmal legten die Gladiators einen tollen Start ins Finale hin. 3:2 in Spiel eins daheim ließen sie ein 4:2 auswärts folgen. Doch dann kehrte Marco Sternheimer, der anfangs beruflich verhindert war, wieder ins Königsbrunner Team zurück. Und mit dem Augsburger Ex-Profi, der sogar einige Länderspiele absolvierte, ehe er vor drei Jahren die Profikarriere für ein Lehramtsstudium aufgab, schaffte der EHC die Wende. Zwei 5:1-Siegen folgte ein 2:1 nach Penaltyschießen in Erding, das die Gladiators bis ins Mark traf.

So hatten die Königsbrunner am Freitag Matchpuck, und alles für das Fest anlässlich des Titel-Hattricks vorbereitet: Meister-T-Shirts lagen parat, eine Feier-Location war reserviert.

Doch mit einer unglaublichen Energieleistung setzten sich die Gladiators 5:3 durch, und so kam es am Sonntag zum Showdown in Erding. Die Stadtwerke Arena war mit 3000 Zuschauern ausverkauft, und es wurde erneut ein Krimi. 2:2 stand es nach Ablauf der regulären Spielzeit. In der 3. Minute der Verlängerung traf Cheyne Matheson zum 3:2, und die Halle stand kopf.

Nach der Meisterehrung wurde noch einige Stunden auf dem Eis mit den Fans gefeiert, die sich einig waren: Es gibt nicht Schöneres, als ein „Finale dahoam“ zu gewinnen.
WOLFGANG KRZIZOK

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