Raus aus der Krise!

von Redaktion

Leipzig und Stuttgart suchen Frustbewältigung, aber Löw warnt: „Können nicht zaubern“

Stuttgart/Leipzig – RB Leipzig setzt mit Zsolt Löw auf frischen Wind auf der Trainerbank, der VfB Stuttgart mit Sebastian Hoeneß auf Kontinuität – doch am Ende helfen in schweren Zeiten nur Siege. Raus aus der Krise, ab nach Berlin: Die Vision vom Gewinn des goldenen DFB-Pokals soll die gleichermaßen strauchelnden Sachsen und Schwaben aus der fußballerischen Depression reißen.

„Für die Mannschaft ist es eine einmalige Chance, mit zwei Siegen einen Titel zu gewinnen. Der Pokal hat eine große Bedeutung. Das ist für immer“, sagte Löw vor seinem Debüt im Pokal-Halbfinale am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF und Sky) in Stuttgart. Erst am Sonntag hatte der Interimscoach Marco Rose beerbt, nachdem in der Liga die Teilnahme an der Champions League in große Gefahr geraten war.

„Ich möchte nach sieben Wochen so gehen, dass ich der Mannschaft hinterlasse, dass sie in der nächsten Saison Champions League spielt“, sagte Löw, warnt aber auch: „Wir können nicht zaubern.“ Drei Punkte Rückstand sind es sieben Spieltage vor Schluss auf die Königsklassen-Ränge, die Top vier sind für das Leipziger Selbstverständnis unabdingbar. Immerhin war vor Saisonbeginn gar die mittlerweile weit entfernte Meisterschaft ein Thema gewesen.

Gelingt Löw aber der Einzug ins Pokal-Endspiel am 24. Mai im Berliner Olympiastadion und dort eventuell gar der dritte Triumph nach 2022 und 2023 ließe sich eine bislang ernüchternde Spielzeit, in der RB sang- und klanglos in der Champions-League-Ligaphase gescheitert war, sogar noch als Erfolg verbuchen. Doch davor gilt es einen Gegner aus dem Weg zu räumen, der sich in einer ähnlichen Situation befindet.

Nach sechs Spielen in Folge ohne Sieg ist der VfB Stuttgart auf Platz elf der Tabelle abgerutscht. Acht Punkte Rückstand auf die Königsklasse, fünf Zähler auf das internationale Geschäft. Man brauche gar nicht „von der Champions League zu reden“, sagte Sportvorstand Fabian Wohlgemuth nach dem 0:1 bei Eintracht Frankfurt: „Wir laufen unseren Ansprüchen hinterher.“

Auch wegen der Aussicht auf ein Europa-League-Ticket als Pokalsieger ist das Duell der Enttäuschten mit RB von enormer Bedeutung. „Wir haben eine Riesenchance am Mittwoch. Jetzt geht es darum, als Klub die Kräfte zu bündeln, Ärmel hochzukrempeln und dieses Spiel groß zu machen und groß werden zu lassen“, sagte Hoeneß. Anders als Rose kann sich der 42-Jährige des Vertrauens der Klubführung sicher sein. Sein Vertrag wurde kürzlich bis 2028 verlängert.
SID

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