„Es ist sein Verein!“

von Redaktion

Bayern-Sportdirektor Freund über den ungebrochenen Einfluss von Uli Hoeneß

Sportdirektor Freund (links) nimmt den Rat von Ehrenpräsident Hoeneß gerne an. © Imago (2)

München – Welchen Einfluss hat Ehrenpräsident Uli Hoeneß noch auf sportliche Entscheidungen beim FC Bayern? Diese Frage stellen sich nach dem voraussichtlichen Ende der Ära Thomas Müller beim deutschen Rekordmeister viele Bayern-Anhänger. Denn qua Amt als Aufsichtsratsmitglied hat Hoeneß lediglich eine Kontrollfunktion und ist nicht mehr ins Tagesgeschäft involviert. Einen Einblick in die Zusammenarbeit mit dem 73-Jährigen gab nun Sportdirektor Christoph Freund.

Der Österreicher wurde in einem Interview mit dem Online-Portal 90 Minuten gefragt, wie er damit umgehe, wenn die Bayern nach Aussagen von Hoeneß in die Schlagzeilen gerieten. „Uli Hoeneß lebt mit großer Leidenschaft den Verein. Wenn ihm was auffällt oder er was zu sagen hat, dann macht er das auch. Uli hat und wird sich nie den Mund verbieten lassen“, antwortete Freund und erklärte: „Ich habe immer wieder einen sehr guten Austausch mit ihm.“

Während Freund den Rat von Hoeneß also gerne annimmt, versucht sich Sportvorstand Max Eberl mehr und mehr vom langjährigen Bayern-Patron zu emanzipieren. Ganz so einfach ist das Vorhaben für Eberl nicht, immerhin muss er Transfers und Vertragsverlängerungen ab einem Gesamtvolumen von 20 Millionen Euro vom Aufsichtsrat absegnen lassen. Die Arbeitsteilung mit Eberl beschreibt Freund wie folgt. „Wir arbeiten eng zusammen, diskutieren viel über den Kader, auch mit dem Trainer. Ich bin mehr in Detailbereiche wie den täglichen Ablauf, den Campus oder den Staff involviert. Max kümmert sich vor allem auch um den Austausch mit dem Vorstand oder Aufsichtsrat.“

In diesem Frühjahr seien die „wichtigsten Themen, dass wir die richtigen Weichen stellen, um den Kader langfristig weiterzuentwickeln.“ Es gehe darum, punktuelle Verstärkungen hinzuzufügen und gleichzeitig Kontinuität zu bewahren. Mit den Vertragsverlängerungen von Alphonso Davies, Jamal Musiala und Joshua Kimmich hat die sportliche Leitung für Kontinuität gesorgt – es fehlen also nur noch Verstärkungen.

In diesem Fall könnte die Spur nach Belgien führen. Wie die Zeitschrift „Het Laatste Nieuws“ berichtet, soll der deutsche Rekordmeister die beiden Nachwuchstalente Konstantinos Karetsas (17) und Lucca Brughmans (16) im Blick haben. Beide spielen beim KRC Genk und sollen es Bayern-Trainer Vincent Kompany angetan haben. Karetsas gelang in der laufenden Saison bereits der Durchbruch im Profifußball, kommt in 31 Pflichtspieleinsätzen für Genk auf drei Tore und vier Vorlagen. Brughmans wiederrum wartet auf sein Profidebüt.
MANUEL BONKE

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