Die unglaubliche Feier eines historischen Tores

von Redaktion

NHL-Spiel nach Owetschkins 895. Treffer für 20-minütige Zeremonie unterbrochen

Mitten im Spiel: Der neue Torrekordler der NHL hält eine Rede. Bei einem Auswärtsspiel auch noch. © AFP/BRUCE BENNETT

New York – Amerika ist eben anders. Man hat es gesehen, als am Sonntag Alexander Owetschkin das Tor erzielte, auf das alle gewartet hatten: das 895. seiner NHL-Karriere, wodurch der für unantastbar gehaltene Rekord der Legende Wayne Gretzky gelöscht wurde. Nicht nur, dass sich die Bank der Washington Capitals leerte und alle Mitspieler auf den Schützen zubrausten, als hätte dessen Treffer (der nur der Anschluss zum 1:2-Zwischenstand bei den New York Islanders war) den Stanley Cup gebracht – das Spiel wurde mitten im zweiten Drittel für eine Zeremonie unterbrochen. Geplant waren für diesen Fall sieben Minuten – es wurden fast zwanzig.

Man rollte – bei einem Auswärtsspiel wohlgemerkt – den Teppich aus, NHL-Commissioner Gary Bettman und Wayne Gretzky traten aufs Eis, schließlich auch Owetschkins Frau Nastya und seine aus Russland eingeflogene Mutter, auf dem Videowürfel wurden Glückwünsche von Sportgrößen wie Simone Biles, Michael Jordan und Roger Federer eingespielt. Owetschkin gab sein historisch gewordenes Trikot ab, zog ein neues an, bekam ein Gemälde überreicht, und schließlich griff der ergraute 39-Jährige selbst noch zum Mikrofon. Getroffen hatte er übrigens per Schlenzer aus dem linken Bullykreis – ein fast typisches Owi-Tor. Nach dem Brimborium wurde noch weitergespielt. Owetschkin traf nicht mehr, die Capitals verloren 1:4.
GÜK

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