Hoffen auf eine Wildcard für München: Schnaitter (li.) und Wallner. © Instagram
Bukarest – Die Sensation haben sie verpasst. Und trotzdem sind die Münchner Tennisprofis Jakob Schnaitter (28) und Mark Wallner (25) hochzufrieden vom ATP-Turnier aus Bukarest zurückgekehrt. Erstmals erreichten die beiden ein Finale auf der Tour. In dem mussten sie sich am Sonntag dem Weltklasse-Doppel Marcel Granollers/Horacio Zeballos mit 6:7 und 4:6 nur knapp geschlagen geben.
„Im ersten Moment war die Enttäuschung natürlich riesig“, sagt Wallner. „Aber insgesamt war das natürlich eine tolle Woche.“ „Und unsere Gegner waren nicht irgendwer“, ergänzt Schnaitter, „Granollers und Zeballos sind eines der stärksten Doppel überhaupt“.
„Es war ein Hin und Her“, schildert Wallner den Matchverlauf. Gleich den ersten Aufschlag müssen die Münchner abgeben, kämpfen sich aber zurück und sind beim Stand von 5:4 und 30:30 nur noch zwei Punkte vom Satzgewinn entfernt. Doch dann zeigen die Routiniers aus Spanien und Argentinien ihre ganze Klasse. Halten erst ihren Aufschlag und breaken dann erneut. 5:6 aus Sicht der Münchner, die aber das unmöglich Scheinende schaffen: ein Rebreak.
Im anschließenden Tiebreak wie auch im lange Zeit ausgeglichenen zweiten Satz holen Ganollers und Zeballos die entscheidenden Punkte. „Wir haben zu viele leichte Fehler gemacht“, sagt Wallner. „Aber“, so ergänzt Schnaitter, „das Match hat gezeigt: Wir können durchaus mit den ganz Großen mithalten.“
Beste Gelegenheit dafür wären natürlich die BMW-Open in München. Das ATP-500er Turnier startet kommendes Wochenende. „Wir hoffen natürlich auf eine Wildcard“, sagt Wallner. Ob er am Aumeister zusammen mit seinem festen Doppelpartner Schnaitter aufschlagen darf, ist nach wie vor offen. „Sie gehören auf jeden Fall zu den Teams, die gute Chancen auf eine Wildcard haben“, erklärte gestern Turnierdirektor Patrick Kühnen auf Nachfrage des Münchner Merkur.
Schnaitter und Wallner, im Moment auf Position 66 der Doppelweltrangliste, nehmen die Ungewissheit sportlich. Sie fahren heute nach zum Challenger-Turnier in Monza, um sich auf Sand weitere Matchpraxis zu holen.
CHRISTOPH ARNOWSKI