Adiós, Dortmund!

von Redaktion

BVB geht 0:4 bei Barcelona unter – Ex-Borusse Lewandowski trifft doppelt

Er kann es auch mit 36 Jahren noch: Ex-Borusse Robert Lewandowski traf zweimal gegen Dortmund. © IMAGO/Gosa

Barcelona – Schreckgespenst Robert Lewandowski und der irre Zauberzirkus des FC Barcelona haben Borussia Dortmund schon im Hinspiel alle Halbfinal-Hoffnung geraubt. Der frühere Dortmunder Torjäger traf beim 4:0 (1:0) der magischen Katalanen auf dem Schicksalsberg Montjuic zum 28. und 29. Mal im 28. Spiel gegen den BVB. Nicht einmal Fantasten glauben jetzt noch an ein Dortmunder Champions-League-Wunder im Rückspiel am Dienstag.

Der BVB löste seine Herkules-Aufgabe im charmanten Olympiastadion von 1992 anfangs noch phasenweise ordentlich, rannte den Supertechnikern von Hansi Flick jedoch dann wie befürchtet ständig hinterher.

Das erste Gegentor durch Raphinha (25.) hätte nach einem Freistoß aus Allerweltsposition niemals fallen dürfen, beim zweiten schlug BVB-Spezialist Lewandowski eiskalt zu (48.). Er legte gleich noch einmal nach (66.). Der überragende Lamine Yamal (77.) setzte den letzten Stoß.

Auf dem Olympiaberg ging am Abend die Sonne goldrot hinter dem Palau Sant Jordi unter, die Heimfans sangen bei der Bus-Ankunft freudig ihre Schmählieder auf Real Madrid. Die Pleite des ewigen Erzrivalen am Vorabend hatte die Euphorie noch einmal deutlich angeheizt. Die Laufbahn, auf der 1992 Dieter Baumann mit wehendem Haar zum 5000-m-Gold flog, war mit Kunstrasen abgedeckt.

Der BVB brachte den katalanischen Wirbelsturm mit Kompaktheit und Härte immerhin ab und an ins Stottern. Ganz besonders ärgerlich war daher das Gegentor nach einem Standard: Inigo Martinez legte nach Freistoßflanke mit dem Kopf für Cubarsi ab, Raphinha schob den Ball über die Linie.

Räume für den BVB waren nach Ballgewinn durchaus vorhanden, das erste konsequente Ausspielen gegen das extreme Barcelona-Pressing führte auch zu einer Riesenchance: Guirassy trat am Ende einer starken Kombination am Ball vorbei (36.) – er traf auch nach perfekter Flanke nicht (45.+1). Die Gäste waren unterlegen, aber keineswegs chancenlos.

Die zweite Halbzeit begann mit einem Tiefschlag. Der zauberhafte Yamal wechselte wunderbar die Seite, Raphinha bereite diesmal mit dem Kopf für Lewandowski vor. Dem BVB schlotterten mächtig die Knie: Fermin Lopez traf den Pfosten (63.) und schoss kurz darauf über das leere Tor (65.). Es drohte der Knockout noch im Hinspiel, Barcelona setzte erneut durch Lewandowski den nächsten Volltreffer.

Der BVB nahm offensiv nur noch arg dosiert am Spiel teil, mehr als eine Ecke und ein Freistoß waren kaum drin. Als die Dortmunder sich doch noch einmal nach vorne trauten, liefen sie in einen Traumkonter zum 4:0.
SID

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