Bittere Miene: Ancelotti war nach Schlusspfiff bedient. © Adrian Dennis/AFP
London – Nach dem Debakel von London nahm Carlo Ancelotti alle Schuld auf sich. Über seine Verantwortung für das 0:3 (0:0) beim FC Arsenal bestehe „kein Zweifel“, sagte der Starcoach am späten Dienstagabend. Nach der bitteren Klatsche im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League braucht es fast schon ein Wunder für das Weiterkommen.
Dementsprechend pessimistisch gaben sich die Blätter in der spanischen Heimat. „Kein Funke, keine Seele, kein Fußball. Ein tragischer Abend, eines Titelverteidigers nicht würdig. Es ist schwierig, in acht Tagen an ein Wunder zu glauben“, schrieb die Marca. Derweil sah Mundo Deportivo in Ancelotti einen Trainer, „der nach dieser schweren Niederlage angezählter denn je ist“.
Der Coach, der zuletzt vor allem wegen seines Steuerprozesses im Fokus stand, fand sich irgendwo zwischen Ernüchterung und Zweckoptimismus wieder. „Die Chancen sind sehr gering, aber wir werden mit allem uns in der Macht stehenden kämpfen“, sagte Ancelotti.
Die begeisternd aufspielenden Gunners hatten das königliche Starensemble eindrucksvoll entzaubert. Declan Rice, der Mann des Abends auf Seiten der Engländer (58./70.), hatte Real mit zwei direkt verwandelten Freistößen schwere Schläge versetzt, der spanische Nationalspieler Mikel Merino (75.) markierte den Endstand.
Die Königlichen rangen vor dem zweiten Duell am kommenden Mittwoch (21.00 Uhr) im Bernabéu verzweifelt um Zuversicht. „Es gibt noch ein Rückspiel, daran halten wir uns fest, aber wir werden etwas unglaublich Besonderes machen müssen“, sagte der frühere Dortmunder Jude Bellingham: „Wenn es einen Ort gibt, an dem solche verrückten Dinge passieren können, dann ist es im Bernabéu“.
SID